Kern des biodynamischen Wirtschaftens ist es, Vielfalt – das Individuelle, die eigene Initiative – zu ermöglichen, immer vor dem Hintergrund, das Lebendige zu fördern. Dabei geht es stets um den respektvollen Umgang mit Erde, Pflanze, Tier und natürlich auch mit den Menschen. Allein schon vor diesem Hintergrund verbieten sich menschenverachtende Ideologien für Mitglieder des Demeter e.V.
Demeter versteht sich als Wertegemeinschaft, die dem Ideal der Biodynamischen Wirtschaftsweise nach den Impulsen von Rudolf Steiner zustrebt. Über sämtliche Ebenen der Wertschöpfungskette vom Züchter über den Erzeuger in Landwirtschaft und Gartenbau bis hin zum Verarbeiter und Markenartikler verbindet die biodynamischen Akteure der gemeinsame Anspruch eines fairen Umgangs miteinander, der respektvollen Behandlung von Tieren und Pflanzen sowie aller Ressourcen. Als internationales Netzwerk – organisiert bei Demeter International – achten die Demeter-Akteure auf allen Kontinenten sowohl die Meinungsfreiheit als auch die Meinungsvielfalt sowie den Respekt vor allen Kulturen, Religionen und individuellen Lebensmodellen, sofern letztere zur gemeinsamen Wertebasis passen.
Demeter ist offen für den Austausch von Gedanken und Ideen und bezieht klar Stellung – auch gegen jede Form von menschenverachtenden Meinungen und Handlungen. Eine zukunftsfähige Agrar- und Ernährungskultur bedeutet für die Demeter-Gemeinschaft, höchsten Wert auf die Integrität und Unversehrtheit von Menschen, Tieren und Pflanzen zu legen. Nur so ermöglicht diese Wertegemeinschaft höchste Qualitäten im Umgang und in den Produkten.
Der Demeter e.V. arbeitet daran, seine Mitarbeiter*innen und Mitglieder für diese Themen zu sensibilisieren sowie die Mitgliedschaft von Menschen mit radikalen, menschenverachtenden Überzeugungen und Aktivitäten im Demeter e. V. auszuschließen.
„Der Verein tritt rassistischen, verfassungs- und fremdenfeindlichen Bestrebungen und anderen diskriminierenden oder menschenverachtenden Verhaltensweisen entschieden entgegen. Der Verein tritt Bestrebungen entgegen, die die ökologische Lebensmittelwirtschaft mit extremistischem Gedankengut verbinden.“
Die Biodynamische Bewegung steht für Menschenrechte, Meinungsfreiheit, Pluralismus und Kosmopolitismus und distanziert sich klar von Extremismus und menschenfeindlichen Bestrebungen.
Eine Sammlung von Stellungnahmen anthroposophischer Verbände und Einrichtungen finden Sie unter Anthroposophie gegen Rassismus.
Interview mit Ueli Hurter, Co-Leiter der Landwirtschaftlichen Sektion am Goetheanum und Dr. Alexander Gerber, Demeter e.V. Vorstand.
Welche Verbindungen gab es zwischen biodynamischen Akteur:innen zu NS-Organisationen? Welche Beweggründe führten zu ihrem Verhalten während der Diktatur? Diesen Fragen widmet sich die Studie „Die biodynamische Bewegung und Demeter in der NS-Zeit“ (2024), die nun als Buch veröffentlicht und am Dienstag, den 2. Juli 2024 im Dokumentationszentrum Topographie des Terrors in Berlin vorgestellt wurde.
Der Forschungsring e.V. koordiniert zurzeit eine Studie, die von den drei Institutionen Demeter e.V., Biodynamic Federation -Demeter International, Sektion Landwirtschaft am Goetheanum - Freie Hochschule für Geisteswissenschaft, in Auftrag gegeben wurde: Die Geschichte der biodynamischen Bewegung und ihrer Protagonisten in der NS-Zeit soll umfassend und zusammenschauend auf wissenschaftlichem Niveau erforscht und dargestellt werden.