Die Schülerinnen und Schüler, die jeden Freitag unter dem Motto „Fridays for Future“ für eine wirkungsvolle Klimapolitik demonstrieren, haben Recht. Denn sie sind die Leidtragenden, die die Folgen unserer Untätigkeit ausbaden müssen. Zum Klimaschutz beitragen muss auch die Landwirtschaft – Demeter fordert die Politik auf, jetzt entscheidende und überfällige Reformen anzugehen.
Der Klimawandel gefährdet die zukünftige Lebensmittelerzeugung und die Landwirtschaft – einen Vorgeschmack auf das, was uns in Zukunft erwarten könnte, zeigte uns der letzte Sommer. Gleichzeitig ist die Landwirtschaft selbst eine Mitverursacherin des Klimawandels. Deshalb fordert Demeter die Bundesregierung zum Handeln auf: Mit der anstehenden EU-Reform muss die Agrarpolitik die Wende hin zu einer klimafreundlichen Landwirtschaft einleiten!
„Morgen werden weltweit Millionen Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf die Straße gehen, damit Politikerinnen und Politiker endlich dafür sorgen, dass der Klimawandel aufgehalten wird. Wir bei Demeter unterstützen ihre Forderungen und setzen uns für eine Landwirtschaft ein, die das Klima schützt“, kommentiert Demeter-Vorstand Alexander Gerber. Dabei, so Gerber, reicht es nicht aus, einzelne Aspekte zu betrachten, sondern man müsse im Ganzen nachhaltig wirtschaften: „Um Emissionen zu vermindern, müssen wir natürlich insgesamt die Tierhaltung reduzieren. Die Lösung wäre, wenn nur so viele Tiere gehalten werden, wie vom eigenen Hof ernährt werden können. Eine solche Tierhaltung dient wiederum dem Klimaschutz, denn sie erhält artenreiches Grünland und befördert die Kohlenstoff-Speicherung im Boden.“ Das heißt, die viel verschmähte Kuh ist kein „Klimakiller“! Nur ein Zuviel an Tieren, vor allem an mit Kraftfutter gefütterten Hochleistungskühen, sowie eine intensive Massentierhaltung werden zum Klima-Problem. „Eine nachhaltige Beweidung mit Kühen, die sich hauptsächlich von Grünfutter ernähren, fördert das Wurzelwachstum und den Humusaufbau. Dadurch wiederum speichert der Boden mehr Kohlenstoff – und hilft damit, das Klima zu schützen.“ Der Demeter-Vorstand fordert: „Deswegen brauchen Betriebe, die heute auf intensive Tierhaltung im großen Rahmen setzen, Angebote von der Politik, um in Zukunft zu klimafreundlichen Höfen zu werden.“
Deshalb fordert Demeter Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner auf, sich sowohl auf EU-Ebene als auch in der Bundesregierung für folgende Punkte einzusetzen:
Die künftige Ampelregierung hat erkannt, wie wichtig der Ökolandbau für Biodiversität, eine klimafreundliche Landwirtschaft und den Schutz von Grundwasser, Flüssen und Seen ist. Deshalb haben sich SPD, Grüne und FDP das Ziel gesetzt, 30% der Anbauflächen bis 2030 auf Bio umzustellen.
Bei dieser Bundestagswahl geht es ums Ganze: Werden wir den Klimawandel begrenzen oder schaffen wir das nicht? Deshalb gehen wir nicht nur am Sonntag wählen, sondern heute für eine konsequente Klimapolitik auf die Straße. Nur wenn wir das Klima schützen, können Bäuerinnen und Bauern weltweit auch in Zukunft gesunde Lebensmittel für alle erzeugen.
Fridays-for-Future hat allein in Deutschland 100.000e Schüler*innen und Jugendliche für eine Wende in der Klimapolitik auf die Straße gebracht. Ein Gespräch mit den Klimaschutzaktivistinnen Clara Mayer und Lilith Rein.