Wir haben es satt

Die „Wir haben es satt“-Demo fand heute zum sechsten Mal in Berlin statt. Insgesamt gingen 23 000 Menschen auf die Straße. Auch die Demeter-Gemeinschaft war zahlreich vertreten und demonstrierte an vorderster Front mit Bäuerinnen und Bauern, Verarbeitern und Verbraucherinnen und Verbrauchern. Gemeinsam forderten die Teilnehmer von der Bundesregierung eine Trendwende in der Agrarpolitik und demonstrierten gegen eine industrielle Landwirtschaft, Gentechnik und das Handelsabkommen TTIP zwischen der EU und den USA. Zu den Demonstranten zählten unter neben den Demeter-Vorständen Alexander Gerber und Klemens Fischer Demeter-Mitglieder entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Kühe haben Hörner

Der Demoauftritt des Verbands stand besonders im Zeichen der Kuh und ihrer Hörner. Dieses Thema ist symptomatisch für eine Landwirtschaft, in der zunehmend die Tiere an die Produktionsbedingungen angepasst werden, statt die Haltungssysteme tiergerecht zu gestalten. Kühe haben Hörner, und deshalb müssen die Ställe und Abläufe so gestaltet werden, dass sie sich artgerecht verhalten können. Genetisch hornlose Rinderrassen einzusetzen bzw. Kälber nach der Geburt schmerzhaft zu enthornen kommt bei Demeter nicht in Frage. Deshalb zierten den Demeter-Demowagen mit der Aufschrift „Kühe haben Hörner“ auch Kuhsilhouetten – natürlich „oben mit“.

Trekkerzug führt die Demo an

Auch in diesem Jahr führten etwa 130 Traktoren den Demonstrationszug an. Viele Demeter-Landwirte waren zu diesem Zweck extra mit Ihrem Trekker aus ganz Deutschland angereist, Demeter-Landwirt Christoph Simpfendörfer fuhr mit seinem Trekker etwa den weiten Weg aus Stuttgart nach Berlin.

Demeter-Vorstand Alexander Gerber zeigte sich zuversichtlich: „Heute haben Verbraucherinnen und Verbraucher gemeinsam mit Bäuerinnen und Bauern von unserer Regierung eine Agrarpolitik gefordert, die unsere Gesellschaft würdig ist. Tiere dürfen nicht zu Produktionsfaktoren degradiert und der Boden als bloßes Nährstoffgefäß angesehen werden. Wir müssen die Landwirtschaft wieder verlebendigen“, so Gerber.