Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau für biodynamische Pflanzenzüchter von Kultursaat

Den Pionieren bei Demeter ist es zu verdanken, dass qualitätsorientierte Verbraucher ein breites Spektrum schmackhafter Gemüse aus biodynamisch gezüchteten, samenfesten Sorten im Bio-Angebot finden. Das würdigt nun auch die Verleihung des Preises im Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau an vier Demeter-Züchter des gemeinnützigen Vereins Kultursaat im Verbund mit der Bingenheimer Saatgut AG. Zum 15. Mal wurde diese Auszeichnung des Bundeslandwirtschaftsministeriums während der Internationalen Grünen Woche in Berlin verliehen. „Wir sind stolz, dass die Zahl der biodynamischen Preisträger damit auf 19 steigt“, freut sich Demeter-Vorstand Alexander Gerber.

Er betont, dass die Demeter-Gemeinschaft als erster Bio-Verband Richtlinien für Pflanzenzüchtung entwickelt hat und biodynamisch gezüchtete Sorten bei Gemüse und Getreide zertifiziert. Obwohl biodynamische Züchtung am Anfang als unmöglich und überflüssig belächelt wurde, gibt es inzwischen dank der Entschlossenheit zielstrebiger Gärtner und Bauern über 70 zugelassene biodynamische Sorten. „Damit garantieren wir im Bio-Anbau leistungsfähige Sorten, höchste Nahrungsqualität, besten Geschmack, Unabhängigkeit von Saatgutkonzernen und Gentechnikfreiheit.“ Die Preisträger Thomas Heinze, Johanna Fellner, Vera Becher und Sebastian Vornhecke gehören zu den rund 30 biodynamischen Gemüsezüchtern von Kultursaat. Die Vermarktung des Saatgutes der ökologischen Gemüsesorten organisiert die Bingenheimer Saatgut AG. Heinze (Lebensgemeinschaft Bingenheim) züchtet seit über 25 Jahren. Er hat maßgeblich eine nebenberufliche Aus- und Fortbildung in biodynamischer Pflanzenzüchtung mit aufgebaut. Vera Becher (Hofgut Rengoldshausen) ist seit mehr als zehn Jahren im Bereich Gemüsesamenbau und -Züchtung tätig. Sebastian Vornhecke (Walsegarten) und Johanna Fellner (Gärtnerhof Röllingsen) stehen für die junge Generation der Züchter. Alle betreiben auch Erhaltungszucht bereits bewährter samenfester Gemüsesorten sowie Saatgutvermehrung. Anlässlich der Preisverleihung überreichten die Züchter ihre Forderungen an die Politik direkte an Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt. Die Forderungen können Sie hier nachlesen.

Demeter-Vorstand Alexander Gerber würdigt besonders die Verknüpfung von gemeinnütziger Züchtung mit nachhaltiger Vermarktung. „Das macht eine Zukunft für ökologisch gezüchtetes, samenfestes Gemüse erst möglich und schafft als Modell der gemeinnützigen Träger eine Alternative zu der zunehmenden Konzentration am Saatgutmarkt. Die Kooperation sorgt dafür, dass Saatgut Kulturgut bleibt und nicht allein zum Spielball wirtschaftlicher Interessen wird.“

Die Arbeit des Kultursaat e.V.

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