Liebe Kinder & Eltern,
gesund und umweltbewusst essen, mit Freude und Genuss – das geht! Damit diese Herausforderung gelingt, laden wir Sie zu einer Entdeckungsreise ein. Unterwegs bekommen Sie Praxistipps, Anregungen und Antworten auf Ihre Fragen: Warum ist die Qualität der Lebensmittel entscheidend und welche Rolle spielt dabei der Hoforganismus?
Nehmen Sie Ihre Kinder oder Enkel mit auf diese inspirierende Reise. Stellen Sie schon früh die Weichen für bewusstes Einkaufen und Essen, wecken Sie die Lust am Entdecken und Selbermachen.
Viel Spaß wünscht das Demeter-Team
Demeter-Bauern betrachten ihren Hof als einen lebendigen, einzigartigen Organismus. Dieses Ideal geht über das Bild eines geschlossenen Hofkreislaufs hinaus, denn hier braucht jedes Organ das andere.
Der Begriff Hoforganismus soll anregen, den landwirtschaftlichen Betrieb ganzheitlich zu denken: Mensch, Pflanze, Tier und Boden wirken zusammen. So wird jeder Hof zu einem besonderen Fleckchen Erde, wo die angemessene Menge an Tieren gehalten wird, deren Mist für dauerhafte Bodenfruchtbarkeit und volle Pflanzenreife sorgt. Tiere bekommen Futter vom eigenen Hof und Menschen die besten Lebensmittel.
Dreck? Nein, Boden ist die Grundlage für unsere Nahrung!
Die meisten Tierchen sind winzig klein und erst unter der Lupe oder dem Mikroskop zu entdecken. Falls du sowas hast, vergesse auch ein Schraubglas nicht! So kannst du etwas Erde mit nach Hause nehmen und sie noch genauer untersuchen.
Wie lange ist es her, dass du im Matsch gespielt hast? Vielleicht hast du damals aus lauter Übermut sogar mit Erde nach deinem Freund geworfen? Dann hat er rund zehn Milliarden Lebewesen abbekommen. Unvorstellbar – aber wahr. Denn in einer Handvoll gutem Boden tummeln sich mehr Lebewesen, als Menschen auf der gesamten Erde.
Das glaubst du nicht? Na dann schau selber nach und nimm beim nächsten Ausflug in den Wald, auf das Feld oder in den Garten eine kleine Schaufel und ein Sieb mit.
Jetzt wirst du zum Forscher. Lass dir dabei helfen und hebe Baumstümpfe an, buddele in der Erde und fass sie an. Lasse die Erde durch das Sieb laufen und gucke, was dort zurückbleibt. Zerreibe etwas Erde zwischen den Fingern. Zerkleinere die Klumpen. Findest du Wurzeln, Blätter, Steinchen oder sogar kleine Tiere?
Das ist ein besonders fruchtbarer Bestandteil des Bodens, meistens die obersten 10 bis 30 Zentimeter. Diese Schicht enthält verrottete Pflanzenteile und ist daher oft sehr dunkel und besonders wichtig für Pflanzen und Tiere.
Kommen Ihre Tomaten aus Anbau ohne Erde, gezüchtet in einer Nährstofflösung? Oder hat die Pflanze in humusreichem Boden Wurzeln schlagen dürfen? Für den ganzheitlichen Hoforganismus eine wichtige Unterscheidung, denn Erde und Bio gehören zusammen.
Nur in vitalem Boden können Nahrungsmittel harmonisch wachsen und zu wertvollen Lebensmitteln reifen. Dabei ist die Humusschicht entscheidend. Sie ist nicht nur Nährstoffquelle für Pflanzen, sondern regelt auch Luft- und Wärmehaushalt des Bodens. Außerdem spielt Humus eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Klimawandel, da er Kohlendioxid bindet. Der Boden: ein echtes Allround-Talent. Gut, wenn die Demeter-Bäuerinnen und -Bauern ihn als Lebewesen respektieren und ihm durch die Biodynamische Wirtschaftweise mehr zurückgeben als sie ihm beim Anbau entziehen. Boden ist eine endliche Ressource, gefährdet vor allem durch uns Menschen: Einsatz schwerer Maschinen, fehlende Fruchtfolgen, synthetische Düngung, Erosion und Spekulation haben verheerende Folgen. 73 Hektar werden täglich in Deutschland für Siedlungs- und Verkehrsflächen verbaut, das entspricht 94 Fussballfeldern. Fläche, die nicht mehr für die Landwirtschaft zur Verfügung steht – uns nicht mehr ernähren kann. Auch für diese Herausforderung sucht die Demeter-Gemeinschaft kreative Lösungen. Mit Partnern wie der BioBoden Genossenschaft und dank der Unterstützung von Konsumentinnen und Konsumenten wird Land gesichert, um die Agrarkultur der Zukunft zu ermöglichen.
Unabhängige Forschungsarbeiten haben bewiesen: Auf biodynamisch kultivierten Flächen wächst die Humusschicht kontinuierlich. Über mehr als 20 Jahre wurden dabei die Unterschiede von konventioneller, biologischer und biologisch-dynamischer Arbeit untersucht.
Weitere Informationen www.bit.ly/fibl-dok
Die meisten Kinder lieben es, im Garten rumzuwerkeln. Sie sind fasziniert vom unmittelbaren Naturerlebnis – oder sollten wir lieber vom »Kulturerlebnis« sprechen? Schließlich betreibt der Gärtner (und sei er noch so klein) wie die Bäuerin mit jedem Handgriff Agrarkultur. Diese Verantwortung zu übernehmen kann gar nicht früh genug vorgelebt werden. Wie schön, dass Erde noch interessanter ist als Sand – hier ein Regenwurm, da ein Käfer. Was sind eigentlich Wurzeln? Unterstützen Sie die Neugier und treten Sie eines Ihrer Gartenbeete oder einen Balkonkasten an den Nachwuchs ab. Halten Sie es aus, wenn der Kinder-Garten nicht perfekt wird. Geben Sie kleine Hilfestellungen, aber lassen Sie den Nachwuchs-Gärtnern Raum für Entdeckungen und Kreativität. Schöner Nebeneffekt im Prozess von säen, hegen und pflegen bis hin zum Ernten: Was die Kleinen selbst anpflanzen, schmeckt – selbst wenn es sich um Möhren handelt, die sonst auf dem Teller liegen bleiben. Nicht zu unterschätzen: Kinder entwickeln durch Gartenarbeit Ehrfurcht vor Natur und Respekt vor Lebensmitteln. Mit den eigenen Händen zu begreifen, hilft zu verstehen, dass Gemüse nicht aus dem Supermarkt kommt, sondern vom Feld.
Als erster Bio-Verband hat Demeter Richtlinien für Pflanzenzüchtung entwickelt und zertifiziert biodynamisch gezüchtete Gemüse- und Getreidesorten. Das garantiert höchste Nahrungsqualität und besten Geschmack. Bereits bei der Selektion achten Züchterinnen und Züchter auf Vitalität, Aroma und Bekömmlichkeit. Mit Demeter wird Saatgut zum Kulturgut – in der Hand und Verantwortung von Bäuerinnen, Bauern, Gärtnerinnen und Gärtnern.
Mehr unter: demeter.de/fakten#fakt03
Wie Tier, Hof und Mensch zusammenpassen
Bei Demeter gehören Tiere aus Überzeugung zum individuellen Hoforganismus dazu. Demeter-Bäuerinnen und -Bauern begreifen die ihnen anvertrauten Tiere als Mitgeschöpfe und achten sie. Das Tierwohl steht dabei an erster Stelle.
Das bedeutet auch, ein Gefühl für die eigenen Tiere zu entwickeln und eine gute Beziehung aufzubauen. Tiere werden in kleinen Herden gehalten, um ein gesundes Rang- und Sozialverhalten zu ermöglichen. Sie liefern nicht nur den Mist für den wertvollen Kompost, sondern prägen den Hof, indem sie ihm Seele verleihen und ihn beleben. Als einziger Bio-Verband macht Demeter die Tierhaltung auf Bauernhöfen zur Pflicht – in Ausnahmesituationen sind regionale Kooperationen mit Bauernhöfen, auf denen Tiere leben, möglich.
Hörner sind lebendige, gut durchblutete Organe. Sie dienen der Kommunikation in der Herde und unterstützen das Verdauungssystem der Wiederkäuer. Doch immer mehr Kühe werden hornlos gezüchtet oder schmerzhaft enthornt. Bei Demeter wird der Kuh ein Stall gebaut, der ihren Bedürfnissen gerecht wird und nicht die Kuh kurzerhand dem Stall angepasst. Somit tragen Demeter-Kühe ihre Hörner mit Stolz. Das belohnen sie mit ganz besonderer Milchqualität. Manche Menschen mit Milchunverträglichkeiten berichten sogar, dass sie die Milch von Kühen mit Hörnern besser vertragen.
Wer mehr wissen will: www.kuehe-haben-hoerner.de
Demeter-Bäuerinnen und -Bauern wollen den Ihnen anvertrauten Tieren ein möglichst artgerechtes Leben ermöglichen – mit viel Auslauf an der frischen Luft, in Regen oder Sonnenschein.
Der Bruderhahn darf leben! Demeter engagiert sich mit Partnern gegen das Kükentöten und für die Züchtung eines Zweinutzungshuhns. Neugierig?
Kannst du den Flug der Bienen zu den Blüten nachvollziehen?
Bienenlabyrinth hier herunterladen
Bienen sind hauptverantwortlich für gute Ernten und die ökologische Artenvielfalt. Sie sind unerlässlich für die Befruchtung vieler Wild- und Kulturpflanzen. Doch der Bestand der Bienen ist in Gefahr. Pestizide, eintönige Landschaften, fehlende Nahrungsquellen, der Verlust des natürlichen Lebensraums und Parasiten wie die Varroamilbe, bedrohen die fleißigen Tiere.
Um die Bienen zu retten, entwickeln Demeter-Imker eine bienengemäße Haltung und konzentrieren sich auf die Bedürfnisse der Bienenvölker. Dies verlangt nach Naturwaben und Bienenkästen aus rein natürlichen Materialien. Auch künstliche Königinnenzucht und instrumentelle Besamungen sind für Demeter-Imker tabu, die Vermehrung erfolgt über den natürlichen Schwarmtrieb.
Das Flügelbeschneiden der Königin ist verboten und als Standorte für die Bienenvölker werden selbstverständlich biologisch-dynamisch bewirtschaftete Flächen mit möglichst reichhaltiger Blütenvielfalt bevorzugt. Respekt vor der Natur und leckerer Honig – das geht gut zusammen.
Weltweit gibt es rund 20.000 Bienenarten, 550 davon auch in Deutschland. Eine Biene fliegt täglich rund 4.400 Blüten an und legt dabei etwa 85 Kilometer mit einer Geschwindigkeit von etwa 8 Metern in der Sekunde zurück. Um 1 Kilogramm Honig zu erzeugen, müssen Bienen 3 Kilogramm Nektar sammeln. Das entspricht dem Lebenswerk von 350 bis 400 Honigbienen.
Säen Sie etwas Blühendes z.B. Bienenweide im Balkonkasten oder Garten.
Verzichten Sie auf Pestizide, Herbizide und Biozide. Bauen Sie mit Ihren Kindern ein Insektenhotel – das dient z.B. Wildbienen als Nistmöglichkeit.
Wer Genuss ohne Reue will und Verantwortung für nachhaltige Agrar- und Esskultur übernimmt, achtet gerade bei verarbeiteten Produkten auf höchste Qualität. Der entscheidende Aspekt dabei: Je weniger Zusatzstoffe, desto besser.
Demeter-Hersteller sind wahre Könner und setzen nur ganz wenige Hilfsmittel ein. Entsprechende Verarbeitungs-Richtlinien fordern die Handwerkskunst heraus, denn selbst natürliche Zusatzstoffe sind nur erlaubt, wenn sie unabdingbar sind. Kaum jemand weiß, dass konventionellem Mehl Enzyme, Emulgatoren und Ascorbinsäure zugesetzt werden. Demeter-Bäcker bevorzugen einen ganz anderen Zusatzstoff – sie geben dem Teig für ihr kräftiges Bauernbrot Zeit. Dazu handwerkliches Können und die Liebe zum Tun. Oder die Safthersteller: industrielles Konzentrat von Gemüse oder Obst ist für Demeter-Säfte tabu. Sie werden immer frisch gepresst und weder filtriert noch mit technischen Hilfsmitteln geschönt. Auch bei den Ölmühlen gilt: Kein Einsatz chemischer Hilfsstoffe. Natürliche Pressung reicht, auch wenn die Ausbeute geringer bleibt. Dafür entschädigt das charakteristische Aroma.
Bei Demeter sind nur Aromaextrakte – Auszüge und Konzentrate aus Pflanzen – zugelassen.
Im Unterschied zu so genannten natürlichen Aromen muss der Extrakt immer aus der jeweiligen Pflanze gewonnen werden. Biodynamische Lebensmittel garantieren daher authentischen Geschmack.
Mehr unter demeter.de/fakten#fakt13
»Ich arbeite gerne mit Demeter-Produkten, weil sie mich durch ihre hohe Qualität und ihren guten Geschmack überzeugen.« Koch Max hat sich leckere familienfreundliche Rezepte überlegt und sie mit seinen zwei Kindern bereits getestet.