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Im Bauch der Landwirtschaft

Der Mensch wandelt im Bauche der Landwirtschaftlichen Individualität, so beschrieb es Rudolf Steiner in seinem Kurs für Landwirte vor bald hundert Jahren. Huch? Wir - im Bauch? Wie Jonas im Walfisch? Davon merken wir gar nichts, denken wir. Doch biodynamisch betrachten wir Landwirtschaft anders. Und da ist nicht der Boden der Bauch, wie die Fachleute vielleicht denken würden, sondern das, was direkt obendrüber stattfindet, im Kraftwerksbetrieb zwischen Sonnen und Pflanzen, z.B. jetzt im Frühjahr mit dem Austrieb des Grüns besonders gewichtig zu erleben: hier werden die Stoffmassen bewegt und aufgebaut. Der Boden ist hier eher eine Art Zwerchfell, atmend Bausteine und Kräfte vermitteln. Denken wir das zu Ende, ist die Landwirtschaft allumfassend, wir sind mit allem, was wir tun, mittendrin in einem umfassenden ökologischen Bild:  Jeder Mensch ist ein Bauer, auch Konsumenten sind Co-Bauern. Der Landwirt ist somit Nutzer und Gestalter von Ökosystemen zugleich. In diesem Bild steckt auch, dass hier der menschliche Organismus zur Grundlage gemacht wird. Biodynamisch geht es darum, Landwirtschaft als individuellen Organismus zu entwickeln. Apropos Bauch: der Darm, seine Prozesse und Enervierung haben einen relevanten Einfluss auf die körperliche und geistige Gesundheit. Was das wohl für die Landwirtschaft heißt?

Den Demeter-Blog verfasst Michael Olbrich-Majer, Redakteur der Fachzeitschrift Lebendige Erde.

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