Jeder kann etwas bewegen

Kreativ im Einsatz für das Glück

Es macht glücklich, über das Glück zu sprechen. Das beweist die Gesprächsrunde mit Gina Schöler (Glücksministerin), Jacoba Harm (Bruttonationalglück-Botschafterin) und Klemens Fischer (Demeter-Vorstand). Sie tauschen aus, was ihnen für persönliches und gesellschaftliches Wohlbefinden wichtig ist. Und engagieren sich dafür, die Weichen in Richtung mehr Glück für immer mehr Menschen zu stellen.

Moderation: Renée Herrnkind

Was macht Sie glücklich?

Gina Schöler Ich habe gerade ein ganz bezauberndes Wochenende mit Freunden aus Frankreich hinter mir. Sie sind schon fast 70, und es sind einfach Herzensmenschen, mit denen ich auf einer Wellenlänge liege. Wir inspirieren uns gegenseitig und da ist das Alter egal. Also hatte ich ein ganzes Glückswochenende.

Jacoba Harm Ich versuche, meinen Alltag so zu gestalten, dass ich glücklich damit bin.. Meine familiären Wurzeln liegen auf dem Demeter-Hof Dannwisch. Über die „Theorie U“ von Otto Scharmer habe ich den Mönch Dr. Saamdu Chetri getroffen, der mich nach  Bhutan eingeladen hat. Das inspiriert mich noch heute. Jetzt plane ich mit anderen hier in Deutschland uns noch besser zu vernetzen und ein Zentrum für die Arbeit am Bruttonationalglück zu schaffen, vielleicht sogar auf einem Demeter-Hof. Ich nenne besondere Erlebnisse dann gern die Leuchtmomente - wenn ich das Gefühl habe, Menschen um mich herum ermöglichen mir zu leuchten und ich leuchte mit ihnen zusammen. Ein solcher Glücksmoment war für mich zum Beispiel der Kongress für soziale Zukunft (lesen Sie dazu auch Seite 34). Er war nicht nur die gute Gelegenheit, einige Freunde zu treffen. Es ist da gelungen, von Herzen zu teilen was die Teilnehmer bewegt und in Resonanz zu gehen. Das kann man nicht wirklich mit Worten beschreiben.

Klemens Fischer Ich bin ein rundum glücklicher Mensch: ich habe eine Familie, drei gesunde Kinder, ich liebe meine Frau und mit meinen Freunden arbeite an den gleichen Zielen.

Was kann uns Besseres passieren als das Glück, geglückte Arbeit zu machen? Glücksmomente, die uns in der Arbeit begegnen, haben eine besondere Qualität. Glück nicht als freigestelltes Element in der Freizeit, sondern als Beglückung in der Arbeit – und ich kann sagen, das erleben wir bei Demeter ja immer wieder.

Wovon hängt Glück ab? Gibt es Glücksfaktoren?

GS Ich spreche lieber von Säulen des Glücks. Dazu gehören Gesundheit, Familie, Freunde. Ein lebendiges soziales Umfeld ist definitiv eine Säule. Sicherheit, Großzügigkeit, Frieden werden auch oft genannt.

KF Nicht jeder hat die gleiche Wertigkeit bei Glücksfaktoren. Einer legt Wert auf Familie, anderen ist der Freundeskreis wichtig, einer ist beheimatet in seiner Region, andere sind Cosmopoliten. Manchen ist materielle Sicherheit das wichtigste. In Afrika erlebe ich, wie Menschen einfach so glücklich sind ohne Besitz. Wenn eine Frau bei einer Befragung zum Weltfrauentag sagt, sie ist glücklich, wenn ihr Mann sie nicht  mehr schlägt verschieben sich Maßstäbe. Da muss sich jeder individuell einnorden. Kinder haben Glücksmoment wie so ein „boing“. Wir verlieren das als Erwachsene vielleicht allzu oft, erkennen mehr aus der Rückschau das Glück und versäumen damit vielleicht den Moment.

JH Die neun Domains von Bhutan mit ihren 33 Indikatoren wurden ja international wissenschaftlich erarbeitet. Manchmal sind es gerade die trivial scheinenden Momente wie einfach Zeit mit der Familie verbringen die so wertvoll sind. Und selbst das wird bei den Befragungen zum Bruttonationalglück dann mit erfasst.

Über das Persönliche hinaus schauen Sie ja alle drei auf die gesellschaftliche Dimension, also in Richtung eines Bruttonationalglücks. Was ist der Antrieb, das eigene Handeln am Glück auszurichten?

GS Eine große Säule ist für mich, in meinem kleinen Wirkungskreis was zum Guten zu verändern. Damit beweise ich, jeder kann was bewegen. Es ist wichtiger denn je, dass wir uns alle immer mal wieder fragen: Wie ist der Stand der Dinge in der Welt? Wo soll es hingehen? Wie wäre es, wenn es einfach schön wäre in unserer Umwelt? Was kann ich dazu beitragen? Es geht nicht darum, dass ich als Glücksministerin alle zu Weltrettern machen will. Es geht um kleine Schritte. Die kann jeder Mensch machen – und das Tun jedes Einzelnen kann Wellen schlagen.

Entscheidend ist die Achtsamkeit

JH Ich möchte noch mal aufgreifen, was mein Verständnis von Glück ist. Happiness im Englischen geht über Glück hinaus. Es geht um Wohlbefinden. In Anlehnung an meine Lehrer sehe ich unsere gesellschaftlichen Krisen als Indiz dafür, wie sehr wir uns von der Natur entfernt haben, nicht mehr im Einklang sind. Wir sehen eine soziale Entfremdung, eine Ich-Entfremdung. Da einen Bewusstseinswandel zu erreichen ist notwendig, sonst kann nichts verändert werden. Und diesen Wandel will ich mit gestalten. Meine Überzeugung ist, die Veränderung kann nur durch Achtsamkeit entstehen. Nur wenn ich achtsam bin kann ich Dinge verstehen und entsprechend den Notwendigkeiten handeln.

 

Jacoba Harm (25) studierte an der Alanus-Hochschule „Wirtschaft neu denken“ in Kooperation mit alnatura. In Bhutan nahm sie 2013 über das Bruttonationalglückzentrum am ersten internationalen Jugendretreat teil.

In Bhutan wurde 1979 Glück zum obersten Ziel der Politik ausgerufen. Das Bruttonationalglück misst seitdem den Wohlstand in diesem kleinen asiatischen Reich des Glücks. Soziale Gerechtigkeit, die Wahrung kultureller Werte, Umweltschutz, Freundschaft, Mitgefühl, Verbundenheit, Großzügigkeit werden bei Befragungen als wichtige Faktoren für Glück genannt. „What happiness is”

Achtsamkeit bedeutet ja nicht zuletzt Respekt vor dem Lebendigen – ein wesentlicher Faktor im biodynamischen Wirtschaften. Wirkt das auch im Marktgeschehen, das Sie, Herr Fischer, bei Demeter ja entscheidend mitgestalten?

KF Wir müssen da mit Achtsamkeit den Grundstock legen. Ich nehme mal den alten Begriff des frohen Mutes. Glück hilft mir, frohen Mutes zu sein. Wenn ich an einem Acker vorbeikomme, auf dem Kornblumen oder Mohn blühen, dann ist das für mich ganz persönlich ein Glücksmoment. Da erlebe ich Kulturlandschaft durchwebt mit Natur. So wollen wir gestalten mit der biodynamischen Methode. Individuelle Glücksmomente fügen sich zusammen zu frohem Mute. Wenn ich damit Menschen begegne, bin ich achtsamer, empathischer. Daraus wird immer etwas Gutes entstehen. Wir dürfen die Glücksfrage nicht überhöhen. Glück ist doch nicht, einen Porsche zu haben oder im Lotto zu gewinnen. Glück ist, dieses Kornfeld zu sehen. Wie viele fahren vorbei und sehen es nicht? Sie haben verlernt einen solchen Glücksmoment wahrzunehmen.

GS Oder wenn, dann zücken Sie sofort die Handykamera und sehen alles nur durch die Linse. Wäre dann die Formel dafür, Glück ist Verbundenheit? Ich stelle diese Frage mal in den Raum. Ich spreche von Verbundenheit mit uns, der Umwelt, Mitmenschen.

KF Du kannst nicht glücklich sein, wenn du dich nicht verbindest. Du musst Glück an irgendetwas entwickeln können.

JH Der Moment des Erlebens ist das Entscheidende. Wenn ich nur sehe, bleibt es im physischen Leib. Wenn ich es erlebe, schwingt meine Seele mit. Um innerlich berührt zu werden muss ich achtsam sein.

Glück wie Sie es verstehen und fördern wollen soll ja ein Gegenpol zum extremen Wachstumsgedanken sein. Gibt es Erfahrungen, was im Wirtschaften passiert, wenn sich der Fokus Richtung Glück verschiebt?

GS Wenn man den ganzen Minimalismus-Trend sieht bin ich fest davon überzeugt, dass sich in Zukunft noch mehr ändern wird. Ich sage das jetzt mal so pauschal: die jüngere Generation ist am Materiellen nicht mehr so stark interessiert. Wir wollen zwar ein gutes Zuhause haben, aber wir brauchen kein dickes Auto oder die High-tech-Kaffeemaschine. Wenn man sich diese Zielgruppe ansieht wird sich viel verändern im Wirtschaften. Wenn die Leute anfangen zu fragen, was brauch ich wirklich? Kommt was anderes raus als mein Boot, mein Haus, mein Pferd.

KF Das ist schon richtig was Sie sagen. Wir brauchen eine Basis an materieller Sicherheit – und das war früher sicherlich ausgeprägter in Deutschland. Ich glaube, wir werden von Mitarbeitern getrieben werden, uns zu verändern. Im Wettbewerb um die besten Mitarbeiter*innen muss ein Unternehmer work live-balance ernst nehmen. Männer bleiben inzwischen verstärkt daheim, wenn Kinder da sind. Und ich habe noch keinen Mann getroffen, dem das nicht gefallen hat. Persönliches Glück ist ein wichtiges Thema. Das muss die Industrie verstehen. Der Blick auf Mitarbeiterglück wird unsere Gesellschaft verändern. Wenn ich mich mit Männern meiner Generation unterhalte sagen viele, ich hab mein persönliches Glück, mein Familienglück, geopfert um Abteilungsleiter zu sein und das meinen sie nicht positiv.

Die Frage nach dem Sinn stellen

JH Was sich herauskristallisiert ist nicht allein die Frage, macht mich dieser Beruf glücklich. Es geht immer stärker um die Frage, tue ich da auch was Sinnvolles, fördere ich das, was ich möchte. Unsere Generation durchdenkt Strukturen tiefergehend und will durchgehend nachhaltig handeln. An der Organisation und dem Aufbau einer Arbeit lässt sich meistens erkennen, welche Generation hauptverantwortlich war. Für uns Junge geht es nicht ohne Bio-Essen und nachhaltige Materialien. Wir schauen nicht nur auf die Tagungsinhalte. Unser Anspruch an konsequente Umsetzung ist höher.

Klemens Fischer (56) ist Vorstand des Demeter e.V. in Darmstadt.

Wir in der Demeter-Markengemeinschaft wollen ja mehr als Äcker pflügen und Tiere gut füttern. Wie weit gucken wir als biodynamische Bewegung im Handeln?

KF Ich fühle mich stark eingebettet in die anthroposophische Bewegung. Landbau ist ja nur ein Aspekt von all dem, was Rudolf Steiner in die Welt gebracht hat. Auch die „Theorie U“ basiert als gesellschaftlich wissenschaftlicher Ansatz auf anthroposophischen Impulsen. Das Schöne an meiner Arbeit ist doch, das ich mich nicht nur auf ein Thema kaprizieren muss, sondern weit schöpfen kann. Mein Blick wird geöffnet. Diese Herangehensweise, diese innere Haltung wirkt in Demeter hinein. Ohne diesen Hintergrund können wir biodynamisch gar nicht erklären. Wir pflegen für uns als Gemeinschaft eine Kultur der Achtsamkeit, vom Forscher bis zum Konsumenten. Und darüber wollen wir miteinander ins Gespräch kommen. Unsere Werte innerhalb des Wertschöpfungsstroms wollen wir teilen. Wir sind nicht nur eine Gütergemeinschaft, sondern eine Wertegemeinschaft. Das unterscheidet uns von anderen.

JH Genau das meinte ich. Wir haben verstanden, was notwendig ist. Wir reden viel darüber und jetzt tun wir es auch. Wir wollen der Natur etwas zurückgeben, wir kaufen bio und essen es und trotzdem fliegen wir in den Urlaub – und wir fragen uns, bleiben wir uns selber treu.

GS Nachdenken und darüber sprechen ist wichtig. Ich bin ein großer Fan vom Machen. Und ich weiß, auf individueller Ebene kannst du nicht 150 prozentig sein ohne dich sehr einzuschränken. Ich will und muss ja auch meinen Bedürfnissen folgen. Ich will in fremde Länder reisen, um deren Kultur zu verstehen und Zuhause achte ich auf Nachhaltigkeit. Das ist ein Widerspruch, ist nicht 1000prozentig konsequent, aber wichtig ist mir, meinen Werten  treu zu sein auf verantwortungsvoller Basis.

JH Verantwortung ist da genau das richtige Stichwort.

Verhindert ein (zu) hoher Anspruch vielleicht sogar, den ersten Schritt zu machen?

JH Ich erlebe bei uns Studenten an der Alanus-Hochschule eine Entwicklung in Richtung konsequenter Haltung.
KF Auch wenn das Leben aus Kompromissen besteht können wir immer noch konsequenter werden. Es kann sogar glückshemmend sein, wenn man zu sehr alles ökologisch durchregelt – das hält niemand durch. Wie sehen Sie das, Frau Schöler, gibt es so etwas wie Unternehmensglück?

GS (lacht) Bruttounternehmesglück sozusagen? Den Glücksindex verbessern in Unternehmen? Nein, so weit sind wir noch nicht. Aber die Neugier wächst, Mitarbeiterzufriedenheit und seelische Gesundheit werden wichtiger. Die Umfragen, die inzwischen schon dazu gemacht werden, verschwinden aber häufig noch in Schubladen und bringen nicht gleich Veränderungen. Es fehlt oft noch der Mut, etwas tatsächlich zu verändern und in die Tat umzusetzen.

Noch weit entfernt vom Glücksindex für Unternehmen

KF Unternehmensglück finde ich mal interessant zu durchdenken. In Unternehmen, die  sinnstiftend sind, ist Bruttounternehmensglück doch angelegt, vom Mitarbeiterglück zum Lieferantenglück zum Konsumentenglück. Wer betrachtet das und fragt, ob alle glücklich sind in dieser Kette?

GS Da sind wir noch nicht. Aber letztlich ist jeder selbst verantwortlich, sich die große Frage nach dem Glück zu stellen – privat wie beruflich.

JH Ich weiß, dass sich viele Unternehmer dafür interessieren. Das GNH-Zentrum Bhutan macht bereits solche Projekte mit Unternehmen in Thailand.

GS Ich denke, da darf man auch Schritt für Schritt denken. Wenn die Tür schon ein bisschen auf ist, es leichter durchzugehen und Vorschläge zu machen. 

KF Weil ich für gute Produkte arbeite kommt mir heute verstärkt Respekt entgegen. Früher galten wir als Spinner. Erfolg macht ja auch glücklich und wirkt ansteckend. Ich habe Berufsglück: das Glück, den richtigen Beruf zu haben.

GS Gegen diesen Strom, als Spinnerin abgetan zu werden, bin ich anfangs mit dem Projekt auch geschwommen. Ich hatte aber von Anfang an genau dieses sinnstiftende Gefühl, was ich vorher in meinem Beruf nie empfunden hatte. Jetzt, wo es funktioniert, sind die Leute begeistert. Es funktioniert, weil ich das Glück habe, Ideen zu haben und weil ich Spaß daran habe, die zu teilen und Menschen mitzunehmen. Sie merken dann, wie schön es ist, Teil einer solchen Bewegung zu sein. Ich übe meinen Beruf genauso aus wie früher nur für etwas anderes. Ich mache jetzt Werbung für Werte.

Gina Schüler (31) ist Deutschlands selbst ernannte Glücksministerin. Die Kommunikationsdesignerin ist seit fünf Jahren mit ihrer Initiative für Glück und Wohlbefinden europaweit unterwegs.

Mit ihrem Koffer voller spielerischer Elemente wie dem Streichholzschachtel-Konfetti, den Glückskarten, mit Vorträgen, in Workshops, bei Veranstaltungen, in ihrem Buch „Das kleine Glück möchte abgeholt werden“ (Campus-Verlag) oder durch interaktive Aktionen zeigt Gina Schöler ganz kreativ auf,  wieviel Spaß es macht und wie wichtig es ist, sich um das gute Leben zu kümmern.

Das Ministerium für Glück und Wohlbefinden ist ein interaktives Kunstprojekt und die provozierende Metapher einer multimedialen Kommunikationskampagne, welche die Themen Glück und Lebensfreude spielerisch, humorvoll und kreativ ins Gespräch bringt und zum Umdenken und Mitmachen motiviert, heißt es auf www.MinisteriumFuerGlueck.de

Wen erreichen Sie mit dieser Idee, mit Ihrem Glücksprojekt ? Gibt es da einen Typus, einen Charakter, ein Soziogramm?

GS Es begann ja als Studentenprojekt und eigentlich hätten wir eine Zielgruppenanalyse machen müssen. Genau das haben wir nicht gemacht, weil wir es offen halten wollten. Ich sehe, wer springt bei Kanal facebook an, wer ist bei Veranstaltungen vor Ort, wer bestellt welche Materialien. Und ich weiß, insgesamt erreichen wir Menschen quer durch alle Schichten, Altersgruppen.

Auch Unternehmen?

GS Vom Kindergarten bis zum Justizministerium ist alles dabei. Nur beim Papst war ich noch nicht.

KF Man braucht ja Ziele (lacht).

Das Wunder ist geschehen und über Nacht haben wir die glückliche Gesellschaft geschaffen. Sie wachen auf und was sehen Sie?

KF Ich sehe nur noch Felder mit Kornblumen und Mohn, Biodiversität überall. Vögel zwitschern, Bienen fliegen. Eine gesundete Kulturlandschaft mit glücklichen Menschen, die all das wahrnehmen. Achtsamkeit kommt in der Gesellschaft an bis hin zum Sortiment in den Läden: Waren, die achtsam produziert wurden. Achtsam zur Natur, achtsam zum Menschen. Gewinne sind sozialisiert, Kosten privatisiert in dieser glücklichen Gesellschaft.

JH Ich kann mich vielem anschließen, Herr Fischer. Menschen haben sich mit der Natur verbunden. Gemeinschaftsleben entwickelt sich, mehr Hofgemeinschaften, Betriebsgemeinschaften, Mehrgenerationenprojekte. Neue Modelle haben sich gebildet für das gesellschaftliche Zusammenleben. Die Menschen fühlen sich wohl. Das Bruttosozialprodukt ist abgeschafft als Messgröße. GS Mir wird oft gesagt: dann bist du ja arbeitslos (lacht). Ich sehe das komplett anders. Ich wäre glücklich, wenn alle glücklich sind. Also wache ich auf und sehe wachere Menschen als heutzutage. Wenn ich mich heute umsehe sind viele in ihren Rollen gefangen, kümmern sich nicht um ihre Mitmenschen. Das wäre dann anders. Viele würden sich fragen, was sie beitragen können für die glückliche Gesellschaft. Ich höre Lachen. Menschen sind bewusster und agieren mehr miteinander. Das ist dann völlig unabhängig von urban oder ländlich. Es wäre doch schön, wenn die grauen Herren nicht mehr täglich in die Metropolen fahren und Wachstum vorantreiben müssten. ich weiß, dass in denen viel schlummert, was sie bisher noch nicht rauslassen. In der glücklichen Gesellschaft haben sie sich gefunden und leben sich aus.

KF Man muss den Politikern wünschen, dass sie erkennen, wann ganz normale Menschen glücklich sind. Dann werden sie auch die richtige Politik machen. Sie müssen sich auf die Suche nach dem Glück ihrer Wähler machen.

JH Ich wünsche den Politikern Achtsamkeit in Ihrer Arbeit als Volksvertreter.

GS Es wird Zeit, dass wir die Formate ändern, damit wir wirklich miteinander ins Gespräch kommen.