Wir, ein Bündnis aus Verbänden und Initiativen rufen zu Aktionswochen für eine gentechnikfreie Land- und Lebensmittelwirtschaft auf. Unter dem Motto „Keine Gentechnik auf unseren Äckern und Tellern“ wollen wir auf die aktuelle Gefährdung der gentechnikfreien Lebensmittelerzeugung – vom Saatgut bis zum Teller – durch die Deregulierung des EU-Gentechnikrechts aufmerksam machen. Wir wollen zeigen, warum gentechnikfreie Lebensmittel für uns alle bedeutsam sind. Im Rahmen der Aktionswochen vom 13. September bis 13. Oktober werden zahlreiche Veranstaltungen auf teilnehmenden landwirtschaftlichen und verarbeitenden Betrieben stattfinden und zum Thema auf ganz vielfältige Weise informieren.
Bisher gilt in Europa beim Umgang mit Gentechnik das Vorsorgeprinzip. Das ist nun in akuter Gefahr, denn die EU-Kommission plant, die aktuellen Gentechnikregeln für einen Großteil neuer Gentechnik-Pflanzen abzuschaffen. Konsequente Kennzeichnungspflicht, Risikoprüfung und Nachverfolgbarkeit beim Einsatz von Gentechnik würden damit der Vergangenheit angehören. Koexistenz- und Haftungsregelungen oder nationale Verbote für den Anbau von Gentechnik sollen abgeschafft werden. Dies bedroht nicht nur die Wahlfreiheit der Verbraucher:innen, sondern alle, die gentechnikfreies Saatgut und Lebensmittel erzeugen, verarbeiten und handeln – ökologisch wie konventionell.
Wir fordern stellvertretend für alle EU-Bürger:innen: Verbraucher:innen müssen wählen können, ob sie gentechnisch veränderte Lebensmittel essen. Die strikte Regulierung auch von neuen Gentechniken in der EU muss unbedingt erhalten bleiben! Mit den September Aktionswochen wollen wir ein Zeichen setzen und die Verbraucher:innen und Akteure der Lebensmittelerzeugungskette über die Risiken des Anbaus von Gentechnik-Pflanzen und die Vorteile einer gentechnikfreien Lebensmittelerzeugung informieren. Zeigen wir gemeinsam, dass es ohne Gentechnik geht!
Die Aktionswoche lebt von Veranstaltungen, auf denen sich möglichst viele Menschen über neue Gentechnik informieren können. Gute Anlässe dazu sind zum Beispiel das nächste Hoffest, der nächste Tag der offenen Tür oder auch ein eigens für die Aktion veranstalteter Info-Abend in den Aktionswochen. Jede noch so kleine Aktion ist ein wertvoller Beitrag! Damit ihr bei der Planung nicht von Null anfangen müsst, haben wir Aktionsideen, -material und weitere Infos zusammengetragen, auf die ihr zurückgreifen könnt. Dein Verband oder das Bündnis unterstützen dich bei der Planung und versorgt dich mit Materialien. Sei auch du dabei!
Pflanzen sind im Austausch miteinander, passen sich ihrer Umwelt an und verändern sich. Einige ihrer Eigenschaften werden an die nächste Generation weitergegeben, andere nicht.
Wie werden wir in Zukunft satt? Manche behaupten, die neuen Methoden der Gentechnik seien die Heilsbringer bei der Antwort auf diese Frage. Für Demeter steht fest: Sie sind keine nachhaltige Lösung. Vielmehr liegt die Zukunft unserer Ernährung in unserer Kulturpflanzen-Vielfalt und nicht in der neuen Gentechnik!
Johanna Fellner und Carl Vollenweider sprechen über das, was sie antreibt: Sie züchten samenfeste, biodynamische Getreide- und Gemüsesorten. Diese verbinden die, die sie essen, mit dem Boden, der Bäuerin oder dem Bauern, dem Hof.
13.09.2024 – Unter dem Motto „Keine Gentechnik auf unseren Äckern und Tellern“ ruft Demeter gemeinsam mit einem breiten Bündnis von Verbänden aus der Land- und Lebensmittelwirtschaft und dem Umweltschutz zu bundesweiten Aktionswochen für gentechnikfreies Essen auf. Vom 13. September bis zum 13. Oktober 2024 werden im gesamten Bundesgebiet sowie auf Social Media zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen stattfinden, die aufzeigen: Wir brauchen weiterhin eine gentechnikfreie Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion!
Über Verbindendes zwischen der biodynamischen Saatgut-Bewegung und der Erdfest-Initiative sprachen Philosoph Andreas Weber und Petra Boie, Geschäftsführerin der Bingenheimer Saatgut AG.