Ein bisschen Fleisch muss sein …

Rotes Fleisch meiden, weisses Fleisch essen – diese dauernd zu hörende Empfehlung für Welt- und klimabewusste Ernährung ist Quatsch! Hühner und Schweine vertilgen das Getreide, das wir essen könnten, und die Meere sind weltweit leergefischt. Und die bösen Rindviecher? Wenn sie auf der Weide fressen, fehlt keinem was, im Gegenteil. Sie nutzen genau das für ihr Wachstum, was wir Menschen (und Hühner und Schweine) nicht verdauen können.  Weltweit sind ca. 70 % der landwirtschaftlichen nutzbaren Fläche Wiesen oder Weideland: diese sind nur mit Tieren, speziell mit Wiederkäuern und ihrer darauf ausgerichteten Verdauung für unsere Ernährung nutzbar zu machen. Auch in Deutschland sind von den 51 Prozent landwirtschaftlicher Nutzflächen 29 Prozent, gut acht Millionen Hektar, natürliches Grasland. Selbst reine Öko-Ackerbauern ohne Vieh sollten je nach Boden bis zu einem Drittel Futterpflanzen anbauen, um ihn gesund zu erhalten und nachhaltig zu sein. Diese Ernte kann man kompostieren, als Mulch nutzen, in die Biogasanlage stecken oder an die Rinder des Nachbarn verfüttern lassen. Der kann im Gegenzug wertvollen Mist liefern. Bei Demeter sind solche fruchtbaren Kooperationen, Futter gegen Mist, gang und gäbe.

Ach ja, der gesundheitliche Warnhinweis: Mehr als 500 Gramm Rindfleisch die Woche sind nicht empfehlenswert. So viel gibt eine ausgewogene Öko-Landwirtschaft sowieso nicht her.

Den Demeter-Blog verfasst Michael Olbrich-Majer, Redakteur der Fachzeitschrift Lebendige Erde.

Weiterführende Links