Bundespreis Ökologischer Landbau 2018 für den Dottenfelderhof

Der Dottenfelderhof im hessischen Bad Vilbel ist einer der drei Preisträger des Bundeswettbewerbs Ökologischer Landbau 2018. Am 25. Januar zeichnete Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt die Demeter-Hofgemeinschaft auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin aus.

Mit dem Bundespreis des Ökologischen Landbaus zeichnete Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt den Dottenfelderhof für mehr als 40 Jahre praxisorientierte und langfristige Forschung aus. Vor fünfzig Jahren haben mehrere Familien im hessischen Bad Vilbel die Landwirtschaftsgemeinschaft Dottenfelderhof gegründet, um ihre gemeinsame Fläche biodynamisch zu bewirtschaften. 1977 entstand dort im Rahmen der Landbauschule Dottenfelderhof e.V. die ‘Forschung & Züchtung Dottenfelderhof‘, ehemals IBDF. Diese widmet sich seitdem Fragen des Biodynamischen und des Öko-Landbaus unter den Praxisbedingungen eines Demeter-Betriebs. Eine Erfolgsgeschichte: Die wissenschaftlich begleitete „on-farm“-Forschung machte den Dottenfelderhof bald zu einer wichtigen Instanz für den ökologischen Pflanzenbau und die Züchtung. Immer im Blick blieben bis heute dabei die Landwirte, für die die Forschungsergebnisse verständlich aufbereitet werden. Die gemeinnützigen Forschungsvorhaben am Dottenfelderhof haben einen Jahresetat von 700.000 Euro, die frei zu finanzieren sind.

In den langjährigen, wissenschaftlichen Arbeiten wird nicht nur Grundlagenforschung zum Biodynamischen Landbau betrieben, sondern stehen ebenso Fragen zur Bodenfruchtbarkeit, Nährstoffversorgung und Pflanzengesundheit im Öko-Landbau im Vordergrund.

Wesentliches Arbeitsgebiet ist die Entwicklung von Getreide- und Gemüsesorten für die Bedingungen des Öko-Landbaus. Das Züchtungsziel: Pflanzen, die nahrhaft und von guter Verarbeitungsqualität sind und zufriedenstellende Erträge liefern. Sie haben eine hohe Konkurrenzkraft, sind gesund und gegenüber saatgutübertragbaren Krankheiten resistent. Zudem soll das Saatgut nachbaufähig und frei verfügbar sein.

Dr. Hartmut Spieß, Leiter der Abteilung ‘Forschung & Züchtung Dottenfelderhof‘ freut sich über die Auszeichnung, die auch Signalwirkung hat: „Mit unseren Forschungsarbeiten wollen wir die Bio-Bauern und Bio-Gärtner mit Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Landwirtschaft unterstützen, für Vielfalt auf dem Acker sorgen, Bodenfruchtbarkeit und Ernährungsqualität sichern und dafür geeignete Sorten zur Verfügung stellen.“

Demeter-Vorstand Alexander Gerber gratuliert: „Der Dottenfelderhof kann auf eine große Leistung zurückblicken und ist auch heute wieder Vorreiter bei der Züchtung von Vielliniensorten und Populationen. Visionären wie Hartmut Spieß haben wir es zu verdanken, dass Bauern und Gärtnern inzwischen über 70 zugelassene biodynamisch gezüchtete Sorten zur Verfügung stehen, die nicht nur gut schmecken. Sie bieten beste Qualität und garantieren Unabhängigkeit von Saatgutkonzernen und Gentechnikfreiheit.“

Die Demeter-Gemeinschaft hat als erster Bio-Verband Richtlinien für Pflanzenzüchtung entwickelt und biodynamisch gezüchtete Sorten bei Gemüse und Getreide zertifiziert.

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Auszeichnung
Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau