Winterlicht

Selbst im übelsten Regen- oder Schneetreiben wissen wir: Es gibt auch die Sonne. Beim Schneetreiben finden wir ihr Licht sogar in den Flocken wieder, als Reflexion – es ist heller als im Regen. Eis und Frost, die Kräfte des Winters, die unsere Nordhalbkugel ergreifen, erinnern uns einerseits an die Unwirtlichkeit anderer Planeten und sie weisen auf Vorgänge im Boden hin, der sich in dieser Zeit neu ordnet. Ein besonderes Erlebnis ist die tief stehende Sonne um diese Jahreszeit: ihre flachen Strahlen konturieren die Landschaft wie neu, verleihen Flachland und Hügel neue, plastische Aspekte. Letztlich scheint die Sonne an jedem Flecken der Welt ein bisschen anders, nicht nur durch die Geographie bedingt, sondern aufgrund des u.a. durch die Erdachse bedingten kosmischen Einstrahlungswinkels im Bezug zu Sonnen auf- und Untergang. Die Sonne malt also ein rhythmisches Muster auf die Erde, strukturiert, was da als Leben entsteht. Biodynamisch verstehen wir die Erde als Keim im Makrokosmos. Und aus diesem Bild resultiert besondere Freude und Verantwortung und die eigentlich Aufgabe aller Menschen, die biodynamisch arbeiten.

Den Demeter-Blog verfasst Michael Olbrich-Majer, Redakteur der Fachzeitschrift Lebendige Erde.

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