Das neue Bio-Ziel der Bundesregierung setzt ein klares Signal für Landwirte, Umwelt und gesunde Lebensmittel. Demeter stellt fünf Forderungen an Landwirtschaftsminister Cem Özdemir und Umweltministerin Steffi Lemke, die Umwelt, Landwirtschaft und Verbraucher:innen helfen.
Immer noch werden große Mengen von chemisch-synthetischen Pestiziden in der Landwirtschaft eingesetzt, im Ökolandbau sind sie allerdings verboten. Rückstände dieser Pestizide finden sich in Lebensmitteln, im Boden, im Grundwasser. Sie tragen dazu bei, dass auf Äckern kaum noch Wildpflanzen wachsen – die wiederum eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten sind. Und Pestizide wandern zudem in die Nahrungsketten der Verbraucher:innen.
Um das 30-Prozent-Ziel zu erreichen, müssen Bund, Länder und Verbände jetzt gemeinsam ihre Kraft in den Umbau in Richtung Nachhaltigkeit setzen. Der Demeter Verband stellt aktuell dazu fünf Forderungen auf:
Dazu Demeter-Vorstand Alexander Gerber: „Bio-Qualität hat viel Marktpotential – denn es genießt zurecht große Sympathien bei den Menschen. Das ehrgeizige 30-Prozent-Ziel ist aber nur mit einem guten Plan und entschlossenen Schritten zu schaffen. Bäuerinnen und Bauern brauchen Gewissheit, damit sie den Umstieg auf Bio wagen können. Bio lohnt sich – und gibt auch konventionellen Betrieben die Chance für wirtschaftliche Stabilität. Unser Fazit lautet deshalb: In der von der Bundesregierung geplanten ‚Zukunftsstrategie Bio‘ muss ressortübergreifend zusammengearbeitet werden. Mit großer Hoffnung und Dringlichkeit fordern wir deshalb die Ministerien auf: Legen Sie los!”
Der biodynamische Landbau erhält seit 1924 fruchtbare Böden und arbeitet im Einklang mit der Natur – ganz ohne chemische Pestizide und Herbizide, die Mensch, Tier und Umwelt belasten. Studien belegen, dass im Gegensatz zu konventionell bewirtschafteten Vergleichsflächen biodynamischer und biologischer Landbau:
Das bedeutet: Im Mittel finden sich fast doppelt so viele Pflanzenarten auf einem Bio-Acker als auf konventionellen Vergleichsflächen. Die Folge: Hier finden sich auch mehr Arten von Feldvögeln und blütenbesuchende Insekten. Das alles beweisen wissenschaftliche Studien.
Mehr Informationen: Heinrich-Boell-Stiftung (Hrsgb.): Pestizidatlas 2022: Gifte in der Landwirtschaft; Thünen Report 65 (2019)