Demeter-Betriebe Kurgestüt Hoher Odenwald und Gut Wulfsdorf ausgezeichnet

Darmstadt/Berlin – Wie innovativ die bio-dynamische Gemeinschaft der Demeter-Erzeuger ist, beweist auch die diesjährige Verleihung des Förderpreises Ökologischer Landbau während der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin. Der renommierte Bio-Verband Demeter stellt gleich zwei der drei Sieger im Öko-Wettbewerb des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz. Platz zwei geht an den Pionier in Sachen Stutenmilch, das „Kurgestüt Hoher Odenwald“ in Waldbrunn. Als dritter wird ausgezeichnet das Ahrensburger „Gut Wulfsdorf“ vor den Toren Hamburgs.   Demeter-Vorstand Joachim Bauck würdigte als Jury-Mitglied in seiner Laudatio die vorbildliche Entwicklungsarbeit der Familie Zollmann, die 1959 den ersten Stutenmilch-Betrieb Deutschlands gründete. Durch die Bio-Dynamische Wirtschaftsweise des Demeter-Betriebes wird besonders hohe Qualität erzeugt. Die 150 Milchstuten werden auf 440 Hektar Nutzfläche artgerecht mit viel Weidegang und Auslauf gehalten. Ihre Produkte werden besonders schonend verarbeitet und sind als naturbelassene tiefgefrorene, gefriergetrocknete sowie vergorene Stutenmilch und als Kosmetikserie auf dem Markt. Für Allergiker ist Stutenmilch eine vollwertige Alternative, außerdem dient sie als Säuglings- und als Aufbaunahrung gerade bei älteren Menschen. Beachtliche Zusatzleistung der Familie Zollmann, die bereits in der dritten Generation mitarbeitet, sind viele Kilometer Hecken und Obstalleen, die gemeinsam mit Naturschutzverbänden gepflanzt wurden.     

Als Impulsgeber für Unternehmensgründungen, Kulturleben, Umwelt- und Naturschutzaktivitäten zeichnet sich Gut Wulfsdorf besonders aus. Der bio-dynamische Betrieb des Demeter-Landwirts Georg Lutz hat sich seit der Übernahme 1989 furios entwickelt und bewiesen, wie erfolgreich die Umstellung eines großen Hofes auf Demeter-Landwirtschaft und regionale Vermarktung sein kann. Zu den 400 Hektar Acker- und Grünlandfläche, der Gärtnerei, den 53 Milchküchen, 30 Mutterkühen plus Nachzucht, 300 Mastschweinen, 160 Gänsen, der Schafherde, den Pferden und Kaninchen haben sich inzwischen ein florierender Hofladen samt Café, eine Hofbäckerei, die Hofmetzgerei, eigene Milchverarbeitung und der Abokistenservice gesellt. Ein Initiativkreis als Förderverein setzt Akzente durch kulturelle Veranstaltungen, Hofführungen und betreut das Freiwillige Ökologische Jahr auf Gut Wulfsdorf. Seit 2003 gibt es außerdem bio-dynamische Züchtungsarbeit für vitale Gemüsesorten. Insgesamt konnten rund 60 regionale Arbeitsplätze geschaffen werden – auch dies ein guter Grund für die Preisverleihung, zeigt Gut Wulfsdorf doch, welche wirtschaftliche Bedeutung der ökologische Landbau hat.