Milch ist nicht gleich Milch
Entscheidend für höchste Milchqualität: Fütterung, Haltung, Verarbeitung
Milch ist nicht gleich Milch. Kühe, die Weidegang haben, Grünfutter und gutes Heu fressen, wenig Kraftfutter und keine Silage bekommen, haben die besten Voraussetzungen, Milch mit gesunden Fettsäuren zu entwickeln. Die sind besonders wichtig für den Menschen.
Mit wertvollem Eiweiß, allen fett- und wasserlöslichen Vitaminen inklusive B12, Mineralstoffen wie Calcium und den lebensnotwendigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren punktet Milch. Die wertvollen Inhaltsstoffe sind jedoch futter- und haltungsabhängig. Deshalb bieten Demeter-Milch und -Milchprodukte mehr gesundheitsfördernde Omegafettsäuren — britische Studien sprechen von bis zu 64 Prozent mehr. Sie sollen das Herzinfarktrisiko minimieren können. Mehr antioxidatives Vitamin E, das die freien Radikalen in Schach halten hilft. Mehr krebshemmendes Betacarotin. Mehr konjugierte Linolsäuren (CLA). An der Uni Jena wurde bis zur dreifachen Menge entdeckt. Sie stärkt das Immunsystem und gilt als Schutzfaktor vor Krebs. Für viele genauso wichtig wie das, was nicht drin ist: Demeter-Milch ist gentechnikfrei. Konventionelle Hochleistungskühe bekommen oft Sojaschrot in den Trog, der von genmanipulierten Sojabohnen stammt. Beim Bio-Bauern ist das natürlich tabu. Demeter-Lebensmittel sind authentisch und deshalb absolut frei von zugesetzten Aromastoffen. Zugesetzte Aromastoffe gaukeln dem Geschmacks- und Geruchssinn etwas vor, was gar nicht vorhanden ist. Nur Aromaextrakte - also die Auszüge und Konzentrate aus den Pflanzen - sind bei Demeter erlaubt.
Jeder Verarbeitungsschritt mindert die natürliche Qualität. Deshalb erlaubt Demeter nur Pasteurisierung und schließt die Homogenisierung von Milch aus. Herkömmliche Verfahren wie Homogenisierung verändern die Strukturen der Milch und können Allergien provozieren. Als Qualitätsbeweis hat Demeter-Milch deshalb einen Rahmpfropf, denn naturbelassene, nicht homogenisierte Milch rahmt auf. Die biodynamischen Demeter-Richtlinien sind übrigens die einzigen im gesamten Bio-Bereich, die das Homogenisieren untersagen. Wesensgemäße Haltung und Fütterung der Wiederkäuer wie auf Demeter-Höfen angestrebt sowie schonende, werterhaltende Verarbeitung wie in den Demeter-Molkereien bieten nach derzeitigem Wissensstand die besten Voraussetzungen für gesundheitsförderliche Milchqualität. Und erforscht wird weiter, welchen Einfluss die Hörner, welche Demeter-Kühe natürlich behalten dürfen, auf Milchqualität haben.
Rohmilch
ist Milch, welche direkt aus dem Euter kommt. Sie wird teilweise noch ab Hof verkauft.
Vorzugsmilch
ist Rohmilch, die von zusätzlich kontrollierten Betrieben lediglich filtriert und verpackt wird. Alle Inhaltsstoffe und der natürliche Fettgehalt von drei bis fünf Prozent bleiben weitestgehend erhalten. Sie ist zwei bis drei Tage haltbar.
Pasteurisierte Milch
wird etwa 30 Sekunden auf 72 bis 75 °C erhitzt. So ist sie sechs bis zehn Tage haltbar, ungeöffnet und gekühlt natürlich.
Vollfett oder fettarm?
Demeter-Milch hat meist einen Fettgehalt um vier Prozent. 3,5 Prozent müssen es bei Vollmilch immer sein. Demeter-Vollmilch kommt mit ihrem natürlichen Fettgehalt in Flaschen oder in den Karton. Fettarme Demeter-Milch mit 1,5 bis 1,8 Prozent Fettgehalt enthält natürlich weniger der fettlöslichen Vitamine A, E und D.