CMS-Blumenkohl

Mit einem neuen Analyse-Verfahren wurde jetzt in einem Demeter-Blumenkohl-Produkt der Marke Natural Cool nachgewiesen, dass eine CMS-Sorte enthalten ist. Der Einsatz von CMS-Sorten ist nach den Demeter-Richtlinien nicht erlaubt. Dieser Natural Cool Blumenkohl kann somit nicht mehr als Demeter-Ware gehandelt werden, und der Demeter e. V. hat dem Inverkehrbringer dafür die Anerkennung als Demeter-Produkt entzogen. Dieser hat darauf hin unverzüglich alle notwendigen Schritte eingeleitet, um sicherzustellen, dass der Blumenkohl nicht weiter als Demeter-Blumenkohl verkauft wird. Alle notwendigen Schritte sind eingeleitet, um die Fehlerquelle zu ermitteln und abzustellen.

Erst seit  wenigen Wochen gibt es dieses Analyse-Verfahren, mit dem in Blumenkohl und Brokkoli nachgewiesen werden kann, ob die entsprechende Sorte per Zellfusionstechnik mit der CMS-Eigenschaft (cytoplasmotische männliche Sterilität) gezüchtet wurde. Diese so genannten CMS-Hybriden werden von Demeter abgelehnt, weil die dafür notwendigen Eingriffe im Labor die Integrität der Pflanze verletzten und nicht zum Leitbild der Biodynamischen Wirtschaftsweise  passen. 2005 war Demeter der erste Verband, der  Sorten, die aus Zellfusionstechniken hervorgegangen sind, für den Demeter-Anbau ausgeschlossen hat. 

Hintergrund

Bei der CMS-Züchtung, einer Zellfusions-Technologie, werden ganze Zellinhalte ausgetauscht. Diese Technik ist so weit von den natürlichen Vorgängen der Kreuzung und Rekombination entfernt, dass sie inzwischen auch von den BÖLW-Mitgliedsverbänden als unvereinbar mit den Prinzipien des Ökologischen Landbaus gesehen wird. Die BÖLW-Anbauverbände haben deshalb schon vor einigen Jahren beschlossen, den Anbau von Sorten auszuschließen, die mit der CMS-Technik hergestellt wurden.

Der BÖLW fordert

Werden neue Züchtungstechniken, wie beispielsweise Zellfusionstechniken, angewendet, muss die daraus entstandene Sorte entsprechend gekennzeichnet werden. Nur so haben Landwirte und Gärtner die Wahlmöglichkeit beim Saatgut.

Mittel der Züchtungsforschung müssen gezielt in ökologische Züchtungsansätze investiert werden.  

Der BÖLW setzt sich dafür ein, dass im Öko-Landbau generell kein Saatgut verwendet werden darf, das mit Zellfusionstechniken hergestellt wurde. Dazu soll die EU-Öko-VO entsprechend geändert werden.