Verstehen
Alt & neu

Starke Pferde
Pferde wurden früher und werden heute noch als Arbeitstiere verwendet. In der Vergangenheit zum Beispiel das Rheinisch-Deutsche Kaltblut, damals die meist genutzte Rasse in Deutschland. Jetzt ist es auf der Roten Liste. Auch heute nutzen Demeter-Höfe Arbeitspferde als eine besonders nachhaltige Form der Bewirtschaftung, etwa der Waldpferde Hof in Müncheberg im Naturpark Märkische Schweiz mit fünf Rheinisch-Deutschen Kaltblutpferden.
Neue Sorten…
Jedes Jahr bringt Kultursaat e.V. viele neue nachbaufähige biologisch-dynamische Neuzüchtungen über Saatgutvertriebspartner auf den Markt, etwa Vigna-Bohne Canetti (2018), Gurke Cleopha (2017), Brokkoli Rasmus (2018), Weißkohl Berns (2017), Tomate Philamina (2018), Kohlrabi Enrico und Fridolin (2019), Blumenkohl Amabile und Daniel (2019) oder Lauchzwiebel Ischikrona (2019).


… und alte Klassiker
Auf vielen Demeter-Betrieben werden alte Sorten angebaut und bewahrt, zum Beispiel in der Keimzelle, circa 70 Kilometer nordwestlich von Berlin. Dort erhalten und vermehren Eve Bubenik und Winni Brand alte und seltene Kulturpflanzen. Ihr Angebot an Ökosaatgut besteht aus Gemüse, Blumen und Kräutersamen.
Alt & bedroht
Volker Kwade baut eine Arche. Mitten in der holsteinischen Schweiz in Bosau hält und züchtet der Demeter-Bauer auf Hof Hörsten vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen, etwa Limpurger Rinder, Schwarzwälder Pferde, Bayerische Landgänse und Goldbrakelhühner.
Kontakt: arche-hoersten[ / at \ ]posteo [ / dot \ ] net, Tel.: 04527-972881.
Ausführliche Informationen zu alten und gefährdeten Nutztierrassen bietet die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V.


Der Älteste
Der Hof Marienhöhe in Bad Saarow wird seit 1928 biologisch-dynamisch bewirtschaftet und ist damit der älteste Demeter-Betrieb. Rund 40 Menschen aller Generationen leben hier zusammen in einer lebendigen Gemeinschaft. Auf dem Hof werden vom Aussterben bedrohte Tierarten gehalten, etwa Rinder der Rasse Deutsches Rotvieh und Sattelschweine.
Immer noch lebendig
Die Fachzeitschrift „Lebendige Erde“ ist ein alter Hase und doch aktueller denn je. Dieses Jahr feiert sie 70-jähriges Jubiläum.
Seit 1950 erscheint die Fachzeitschrift für biodynamische Agrarkultur des Forschungsrings e.V. alle zwei Monate. Zugleich ist sie auch Mitgliederzeitschrift für alle Demeter-Vertragspartner, etwa Landwirt*innen, Verarbeiter*innen, Händler*innen.
Vorgestellt
Alt
Das schwäbisch-hällische Landschwein – vorgestellt von Demeter-Bauer Rudolf Bühler (BESH)
- Tierart: Älteste Hausschweinrasse Deutschlands.
- Aussehen: Schwarzer Kopf mit schwarzem Hals, schwarzes Hinterteil, Beine und Rumpf sind weiß, faltige Stirn, Schlappohren.
- Seit: Seit 1840 sind sie urkundlich als Schwäbisch-Hällisches Landschwein erwähnt.
- Schwer: Bis 350 Kilogramm, bei einer Größe von 90 Zentimetern (Eber), bis 275 Kilogramm bei einer Größe von 80 Zentimetern (Sau).
- Besonderheiten: Sehr robuste, vitale, fruchtbare und genügsame Schweinerasse, bestens geeignet für den ökologischen Landbau. Gut für Weidehaltung, verwertet auch Klee, Gras und Restfuttermittel. Hervorragende Fleischqualität, beliebt auch in Sterneküchen und bei Gourmets.

Neu
ÖTZ-Zweinutzungshühner „Coffee“ und „Cream“ – vorgestellt von Inga Günther, Geschäftsführerin der Ökologischen Tierzucht gGmbH
- Tierart: „Ökohuhn der Zukunft“ – ein klassisches Zweinutzungstier: Die Henne legt Eier, der Hahn wird gemästet.
- Aussehen: Die Rasse „Cream“ ist eine weiße Henne mit weißem Hahn. Die „Coffee“ ist eine bunte Truppe mit braunen, weißen und zum Teil auch schwarz-gemusterten Tieren.
- Seit: Die Tiere sind seit 2018 verfügbar.
- Schwer: Das Lebendgewicht der Hähne beträgt 2,3–2,7 Kilo (16. LW), Hennen wiegen 2,2 Kilo (18. LW) bei 100 % Bioaufzucht.
- Besonderheiten: Die Henne legt bis zu 230 Eier im Jahr, überwiegend in der Größe M. Zweinutzung bedeutet, dass Hahn und Hennen wirtschaftlich eigenständige Tiere sind – der Hahn wird nicht über die Eier der Henne subventioniert.
