Selber machen

Tomaten säen, pflegen, ernten und Saatgut gewinnen

Sie haben sich anstecken lassen von der wachsenden Begeisterung für Gartenarbeit? Schön, denn das Wühlen in der Erde, die Beobachtung von Pflanzenwachstum und nicht zuletzt das Ernten verbinden mit dem Rhythmus der Natur und beglücken auf ganz eigene Weise. Auch wenn Sie wenig Platz haben, können Sie sogar auf dem Balkon Tomaten kultivieren. Wir verraten Ihnen, wie’s geht und wie Sie dann im Spätsommer das eigene Saatgut für das nächste Jahr gewinnen können.

Sie brauchen

  • Tomatensamen z. B. Bogus Fruchta von der Bingenheimer Saatgut AG. Diese früh reifende Buschtomate mit fruchtig-süß schmeckenden, runden, roten Früchten ist für Balkon und Kübel geeignet.
  • Bio-Anzuchterde
  • Anzuchtschale
  • später: Blumentöpfe, Pikierstab

 

Sie brauchen

  • Tomatensamen z. B. Bogus Fruchta von der Bingenheimer Saatgut AG. Diese früh reifende Buschtomate mit fruchtig-süß schmeckenden, runden, roten Früchten ist für Balkon und Kübel geeignet.
  • Bio-Anzuchterde
  • Anzuchtschale
  • später: Blumentöpfe, Pikierstab

Aussat

 

 

Aussat

Anzuchtschale mit Anzuchterde füllen. Für jedes Samenkorn ein etwa 0,5 cm tiefes Loch in die Erde bohren. Jeweils einen Tomatensamen hineinlegen. Mit etwas Anzuchterde verschließen.

Mit Wassersprüher gut befeuchten. Die Aussaat darf nicht austrocknen, also bitte täglich eventuell sogar mehrfach wiederholen. Schale im Haus an einem hellen, warmen Standort platzieren, gut geeignet ist ein Fensterbrett über einer Heizung. Zugluft vermeiden.

Keimen die Tomatensamen, zeigen sich zuerst die beiden Keimblätter.

Ist neben den Keimblättern auch das erste 'echte' Tomatenblattpaar voll entfaltet, können Sie die Tomatenpflänzchen in einen einzelnen, größeren (ca. 8 cm) Pflanzentopf umsetzen – pikieren. Das geht so: Erde vor dem Pikieren im Topf fest andrücken, (verbessert den Kontakt der Wurzeln in der Erde).

Das Pflänzchen mit Hilfe des Pikierstabs aus der Anzuchtschale heben, Kemling so ins vorbereitete Loch im Topf einsetzen, dass Wurzeln nicht nach oben gebogen werden. Tomaten sollten tief in die Erde gesteckt werden, bis kurz vor dem Blattansatz und gut mit Erde angedrückt werden (Prinzip „Rollkragen“).

Vorsichtig gießen

Wer seine Tomatenpflanzen am Fenster im Haus zieht, sollte etwas später, also erst Ende März oder Anfang April säen. Wer ein Gewächshaus zur Verfügung hat, kann schon früher beginnen.

Tomatenpflanzen sind durstig, wollen aber nicht ertränkt werden. Also immer Erde feucht halten. Droht kein Nachtfrost mehr, können sie ins Freie ausgepflanzt oder in ein geeignetes, großes Pflanzgefäß auf dem Balkon gesetzt werden.

Pflegen

Demeter-Tomatenzüchterin Ulrike Behrendt von der Oldendorfer Saatzucht gibt Tipps für bestes Wachstum, erfolgreiche Ernte und aromatische Früchte. Sie kann aus einem reichen Erfahrungschatz schöpfen, denn die Entwicklung einer biodynamischen Tomatensorte dauert rund zwölf Jahre. Die engagierte Gärtnerin hat zwei Sorten innerhalb der Kultursaat- Initiative angemeldet, Oldenrot und Ruthje.

 

Ergänzen Sie die nicht durch Dünger aufgemotzte Bio-Pflanzenerde mit einer Handvoll reifem Rindermist (pro 10 Liter Erde). Mehr Dünger braucht es nicht, sonst werden die Früchte wässrig und die Kraft geht ins Grün. Arbeiten Sie den Rindermist gut in die Erde ein.

Setzen Sie die Tomatenpflanze ausreichend tief in die Erde in einem großen Topf, damit sie Stabilität bekommt. Auf das Ausgeizen können Sie bei dieser Buschtomate ganz verzichten.

Gießen Sie immer so, dass nur die Erde – nie die Blätter – befeuchtet wird. Spritzen Sie, sowie die ersten Früchte reifen, etwa einmal wöchentlich mit dem biodynamischen Hornkiesel-Präparat. Achtung: nur bei sonnigem Wetter, sonst fördert der Feuchtigkeitsfilm auf den Blättern Pilzerkrankungen. Am besten wird morgens gespritzt.

Rühren Sie einen Teelöffel des Hornkiesel-Präparats in 10 Liter Regenwasser und dynamisieren Sie das Präparat durch einstündiges Rühren mit einem kleinen Besen im Eimer. Dabei soll ein Trichter entstehen und immer wieder mal die Richtung des Rührens gewechselt werden. Füllen Sie die Flüssigkeit in einen Pumpzerstäuber oder eine Gartenspritze und besprühen Sie die gesamte Pflanze mit einem feinen Nebel.

Saatgut gewinnen

Suchen Sie schöne, gesunde und vollreife Früchte aus.

Schneiden Sie die Tomate auf. Holen Sie mit einem Löffel die Samen (die Tomatenkerne) samt ihrer gallertartigen Hülle und dem Fruchtfleisch heraus.

Geben Sie die Samen mit etwas Wasser und einer Messerspitze Zucker in ein Marmeladenglas. Zwei Tage stehen lassen.

Samen in einem feinen Sieb unter fließendem Wasser abspülen.

Auf Küchenkrepp oder einer Filtertüte trocknen.

In beschriftete (Sortennamen notieren) Tütchen geben und bis zum Aussaattermin im nächsten Jahr trocken aufbewahren.