HokusPokus mit Horn?

Ja klar! Demeter-Bauern arbeiten mit biodynamischen Präparaten. Die sind Pflicht, sonst gibt es keine Zertifizierung. Manche Zeitgenossen, vor allem schreibende, finden sie obskur, was immer sie unter diesem Wort verstehen – es ist hier wohl herabsetzend gemeint. Hörner mit Mist füllen - Bauern haben damit kein Problem, und hunderte Winzer weltweit nutzen diese Präparate im Weinberg. Auch unabhängig von einer Demeter-Zertifizierung: Sie schaffen damit die Grundlage für meist hervorragende Weine. Also, die biodynamischen Präparate wirken – auch durch Forschung längst erwiesen. Mit mit dem Wie und Wann beschäftigen sich Wissenschaftler an mehr als einem Dutzend Universitäten rund um den Globus. Interessant aber der Blick aufs Agrobusiness: das entdeckt gerade das Konzept dieser biodynamischen Hausmittel, zubereitet aus Dung und Kräutern, reduziert es auf seine mikrobiellen Aspekte: Mikrobenstämme isolieren und züchten, um sie dann teuer zu verkaufen. Wie einst mit dem probiotischen Joghurt. Dabei geht es bei den biodynamischen Präparaten darum, was man heute Resilienz nennt: Boden und Pflanze und damit die Landwirtschaft in ihren Kräften (!) zu stärken. Resilienz basiert weniger auf Genen oder Stoffen, sondern ist eben die Kraft zur Gesunderhaltung des Organismus: geistig, seelisch und physisch.

Den Demeter-Blog verfasst Michael Olbrich-Majer, Redakteur der Fachzeitschrift Lebendige Erde.

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