Fleisch: Von der Weide oder aus der Retorte ?

Wer gern mal einen Burger isst, und das mit gutem Gewissen genießen will, hat drei Alternativen: Entweder vom Bio-Weiderind oder vegan aus Erbsen, Bohnen etc. oder einen aus Insekten.  Das ist zunächst Geschmackssache. Aber brauchen wir eigentlich Eiweißersatz? Wir essen eh zu viel Protein, die wenigsten aus sportlichen Gründen. Also können wir entspannt drangehen, Mangel droht jedenfalls nicht. Und warum so hoch verarbeitet? Das geht ja auch einfacher. Es muss ja nicht Erbsensuppe sein, aber ein leckeres Dal? Deftige Fejoada?  Eine der vielen möglichen Tofuvarianten? Falafel? Hummus? Also, echte Fleischalternativen gibt es reichlich. Aber damit kann man halt wenig Geschäft machen. Mit fertigen, hochverarbeiteten Veggie- oder Kunstfleischburgern offenbar schon. Jedenfalls stehen die ganz Großen der Lebensmittelindustrie gerade beim Laborfleisch in den Startlöchern, haben Milliarden investiert, werben mit Ethik oder vermeintlichem Klimaschutz. Ich mach`s mir einfach: wenn wir mal keine Lust auf Linse, Tofu und Co haben, gibt´s Rind. Bio und von der Weide ist dessen CO2-Bilanz nämlich eher positiv als negativ. Das muss das Laborfleisch erst noch beweisen, denn auch das braucht neben Technik, Energie und Bauten und Gerät selbstverständlich landwirtschaftliche Rohstoffe, denn auch die Zellkulturen oder Pilze müssen gefüttert werden, all das wird ausgeblendet.

Den Demeter-Blog verfasst Michael Olbrich-Majer, Redakteur der Fachzeitschrift Lebendige Erde.

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