Hauptsache neu

Gentechnik im Essen ist in Europa nicht mehrheitsfähig. Und das, obwohl die mit Gentechnik arbeitenden Konzerne seit den 80er Jahren eine schöne neue Welt versprechen: Mit Gentechnik behaupten sie, den Welthunger zu besiegen und gesündere Lebensmittel zu schaffen. Wer will schon Pflanzen und Tiere auf dem Acker und letztlich im Magen haben, bei denen jemand isolierte Genabschnitte in den Gencode geschossen hat.

Jetzt kommt die nächste Welle der Gentechniken – sie heißen nun CRISPRCas, TALEN oder ODM. Die Versprechen sind die gleichen. Aber alles laufe viel präziser ab – daher wollen die Konzerne auch nicht, dass die neuen Gentech-Pflanzen auf Risiken überprüft, zugelassen und gekennzeichnet werden müssen, um überhaupt auf den Markt zu gelangen. Neu=gut?

Das sehen die meisten Menschen anders: Sie wollen wissen, was drin ist – und nicht unwissend Gentech-Gemüse essen. Auch bei diesen neuen Techniken muss der Gesetzgeber Vorsorge treffen, dass im Falle einer Freisetzung in die Umwelt die neuen Gentech-Pflanzen rückverfolgbar und rückholbar bleiben. Denn auch, was unter dem Mikroskop präzise aussieht, kann in der Umwelt und in unserem Magen unvorhergesehene Folgen haben.

Doch woher bekommen wir gesundes Essen und wie beenden wir den Welthunger? Ein paar technische Tricks und patentierte Pflanzen helfen da nicht weiter. Neben Frieden und Demokratie helfen vor allem biologische Vielfalt und eine Vielzahl von Bäuerinnen und Bauern, die verantwortlich handeln, fruchtbare Böden erhalten und die vorhandene genetische Vielfalt nutzen. Und Züchterinnen und Züchter, die regionale und kulturelle Unterschiede mitdenken, und die Vielfalt unserer Nutzpflanzen verantwortlich mit klassischen Züchtungsmethoden weiterentwickeln.

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