Das Rind – ein Monster?

Wer killt das Klima fast im Alleingang? Wer säuft das gute Wasser leer? Wer verschwendet Kraftfutter? Na klar, die Rindviecher – die echten mit vier Beinen. Jedenfalls, wenn man den zweibeinigen Studienanstellern Glauben schenkt. Auf jeden Fall ist es eine Fake-Diskussion: in Deutschland macht das keine zwei Prozent der Klimagase aus. Dennoch werden Kühe von der Presse meist als so klimaschädlich wie Autos klassifiziert. Logik zum Haare raufen. Und krude dazu. Denn der wesentliche Klima schädigende Beitrag der Landwirtschaft kommt nicht von den Kühen, die wir brauchen, um Grünland für die Ernährung zu nutzen, sondern von einer Wirtschaftsweise, die Energie aufwändig hergestellten Kunstdünger nutzt, der zudem Lachgas emittiert, das zehnmal klimaschädigender ist als Methan. Und von einer Fütterung die mit Importsoja und Getreide die Kuh zur Sau macht, wiederum mit Folgen für die Klimabilanz. Dass es in manchen Weltregionen Auswüchse gerade in der Rindermast gibt, ist unbestreitbar. Doch ist Weidemast, ja überhaupt das System (Kunst-)Wiese und Kuh eher gut fürs Klima, weil Energieeffizienz und CO2 in neu gebildetem Humus speichernd. Darauf baut der Ökolandbau auf und die biodynamische Wirtschaftsweise optimiert das.

Den Demeter-Blog verfasst Michael Olbrich-Majer, Redakteur der Fachzeitschrift Lebendige Erde.

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