Kaffeeliebhaber

Landwirtschaft und Wildtierwelt gehen zuweilen originelle Allianzen ein: Was den Indonesiern der Musang, das ist den Brasilianer der Jacu – ein tierischer Mitarbeiter zur Kaffeeveredlung. In Südostasien verdaut eine Schleichkatze auf vier Pfoten die Kaffeekirschen, in Südamerika ein Pfauenvogel. Kopi Luwak heißt der Kaffee, der aus den ausgeschiedenen und durch die Verdauung besonders fermentierten Bohnen gewonnen werden kann. So hochpreisig vermarktbar und dementsprechend begehrt, dass die wilden Schleichkatzen – eine Gattung zwischen Bär und Katze – inzwischen als Haustiere in Massen in Käfigen gehalten werden. Für den Jacu-Vogelkaffee sammeln die Arbeiter in Kaffeeplantagen die nach zwei Stunden Verdauung ausgeschiedenen Kaffeebohnen. Diese werden gesäubert und geröstet und kosten dann im Laden letztlich 60 Euro je viertel Pfund. Wer diesen seltenen Genuss erfahren möchte: Diesen Kaffee gibt es auch in Demeter-Qualität, von der Plantage Camocim Organics im Bundesstaat Espírito Santo in Brasilien. Den Jacu-Vögeln ist zu wünschen, dass sie weiter frei fliegen dürfen. Den Kopi Luwak gibt es bereits mit Hinweis darauf, dass die Musangs frei leben.

Der Demeter-Blog wird verfasst von Michael Olbrich-Majer, Redakteur der Fachzeitschrift Lebendige Erde.

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