Herbstgruß vom Kosmos

Klingt merkwürdig? Die aufbauende, lebensspendende Kraft der Sonne weicht im Herbst in unseren Breiten zurück zugunsten abbauender Kräfte. Wie ein später Sommergruß leuchtet dann z.B. wie jetzt goldgelb der Ahorn in der blasser werdenden Natur. Die Färbung ist natürlich indirekt eine Wirkung des Sonnenlichtes. Sie beginnt in den mehr dem Licht ausgesetzten Partien der Baumkrone und breitet sich langsam aus bis zum Absterben und Blattfall. Dahinter steht ein intensiver Vorgang in der Pflanze: Chlorophyll und weitere komplexe Substanzen werden abgebaut, Carotin und Farbsubtanzen wie Anthozyane aber bleiben erhalten bzw. werden aufgebaut: Die Lichtverwertung weicht einer nachleuchtenden Pracht. Welchen Nutzen hat die Pflanze von diesem Sonnengruß, der uns hinein in die dunkel werdende Jahreszeit begleitet?  In diesem Erleben kann man nachspüren, was Rudolf Steiner in seinen Wochensprüchen als Seelensommer bzw. Seelensonnenlicht benennt. Und auch die biodynamischen Präparate tiefer verstehen: so sprühen z.B. die Demeter-Winzer Hornkiesel im Herbst, um die Holzausreife und den Austrieb im Folgejahr zu unterstützen.

Den Demeter-Blog verfasst Michael Olbrich-Majer, Redakteur der Fachzeitschrift Lebendige Erde.

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