Gutes Bio bei den Bösen?

Wer nach dem Februar weder Demeter noch Bioland kennt, ist Einsiedler ohne Radio, ohne Handy, ohne Zeitung: Die Diskussion um die Zusammenarbeit mit dem konventionellen Lebensmitteleinzelhandel, also im Falle von Demeter mit Unternehmen wie Globus, Edeka oder Kaufland, die zwischen Internationaler Grüner Woche und der Messe Biofach auf vielen Medienkanälen spielte, nutzt der Verbandsware. Denn der Kunde versteht: es gibt noch etwas anderes, wertigeres als EU-Bio. Und fragt hoffentlich danach. Das ermöglicht mehr Absatz, mehr Umsteller im Inland und vielleicht auch ein Umdenken in den Handelszentralen. Für den Naturkostfachhandel bietet es allerdings die Chance, sich als Bio-Vollsortimenter zu profilieren, wo die Kunden alles, nicht nur ein paar dutzend Demeter-Produkte bekommen. So könnten die für Verbandsbio noch ungewohnten Vertriebswege allen nutzen. Denn weder ist das neu – Naturland-Lebensmittel gibt es seit 20 Jahren bei Rewe, Demeter angefangen mit Milch ebenso lange bei Edeka und bei Tegut – noch lässt sich dieser Vertriebsweg verhindern: rechtlich müssen alle Händler gleich behandelt werden, Diskriminierung ist nicht erlaubt.

Den Demeter-Blog verfasst Michael Olbrich-Majer, Redakteur der Fachzeitschrift Lebendige Erde.

Weiterführende Links