Grüne Töne, aufbauende Düfte

Der Wald hat nun sein finales Dunkelgrün erreicht. Nach dem Sonnenhöchststand um Johanni treiben die Bäume nicht mehr so stark und das wechselhaft-feuchte Wetter aktivierte die Bodenprozesse. In seinem Kurs für Landwirte sprach Rudolf Steiner, der Ideengeber des Biodynamischen, dass Landwirte die „Offenbarungen des Stickstoffs“ lesen lernen sollten: Die hundert Grüntöne der Vegetation sind da ein anschaulicher Aspekt. Ja, Steiner geht sogar noch weiter, weist die Bauern darauf hin, doch das „Hellriechen“ zu lernen. Wer schon Mal guten Boden oder Kompost geschnuppert hat, weiß, was gemeint ist. Sogar Gülle kann milder riechen, wenn sie mit biodynamischen Präparaten behandelt wurde. Dass Duft noch mehr bedeutet, wird mir häufig beim Radeln klar, wenn ich z.B. im Wald Brombeergeruch wahrnehme, aber die noch nicht mal blühen. Es ist wie eine Atmosphäre in der Luft, dort wo sich später Beeren zeigen. Da sind wir schon einem weiteren biodynamischen Prinzip. Die Umgebung gestaltet mit! Nicht umsonst wird ein Demeter-Betrieb als Organismus gedacht, Steiner beschreibt sogar den Einfluss von Vögeln, Insekten und Bäumen auf eine gesunde Landwirtschaft. Diese sollte daher vielfältig strukturiert sein. So entwickelt die Demeter Beratung aktuell einen Bereich Agroforst, direkt daran anknüpfend.

Den Demeter-Blog verfasst Michael Olbrich-Majer, Redakteur der Fachzeitschrift Lebendige Erde.

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