Die Corona-Stille: Zeit, um wahrzunehmen

Gestern morgen kreuzten zwei Rehe meinen Weg, als ich mit dem Fahrrad zum Büro fuhr. So wenig Verkehr war auf der Straße durch das kleine Waldstück. Auch akustisch wird es mangels Straßenverkehr ruhiger – eine gute Gelegenheit, den Vögeln zuzuhören. Interessierte frischen ihre Kenntnisse mit einer Vogelstimmen-App auf. Still aber eindrücklich ist auch das Wachstum der Knospen – ein gutes Beobachtungsobjekt: jeden Tag mal schaun, was der Obstbaum oder die Hasel oder der Rhabarber macht – der Ahorn schüttelt gerade frisches Grün heraus. Und bei uns blüht schon der erste Löwenzahn, biodynamische Bauern müssen daher dieses Jahr seine Blüten für das Präparat 506 früher sammeln. Eine gute Zeit also, um sich mit Muße wieder der Natur anzunähern, sie durch Beobachten ein bisschen besser zu verstehen, auch die eigene. Notfalls per Webcam die Schneeschmelze verfolgen oder Bio-Saatgut für Garten und Balkon bestellen oder mal meditieren. Oder den Kompost präparieren.

Den Demeter-Blog verfasst Michael Olbrich-Majer, Redakteur der Fachzeitschrift Lebendige Erde.

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