Anders wirtschaften – zum Beispiel assoziativ

Ökonomie anders denken, warum nicht in der Biobranche damit anfangen? Auch da ist es dringend nötig, denn mit dem Eintritt großer, konventioneller Handelsunternehmen bis hin zu Amazon steigt der Druck auf die Preise, was erfahrungsgemäß an die Erzeuger weitergegeben wird. Nun könnte man sagen, Konkurrenz belebt das Geschäft, billige Bio- oder Demeter-Lebensmittel sind doch gut für den Konsumenten. Was aber, wenn der morgen auch welche will, der Bauer aber längst pleite ist? Oder die Kühe abgeschafft? Und wo bleiben die Komplett- oder Nahversorger, der lokale Biohandel? Auch der Demeter-Verband ist da nicht gefeit, darf kein Unternehmen prinzipiell vom Handel mit Demeter-Produkten ausschließen. Daher wurden 2016 verbindliche Marken- und Vertriebsgrundsätze beschlossen, mit Pflichten für Partner. In eine andere Richtung ist die Demeter-Organisation in Luxemburg gegangen und hat ein Siegel entwickelt: „fair&associativ". Nach diesem Vorbild haben fünf Dutzend Menschen aus Züchtung, Erzeugung, Herstellung, Handel und auch Konsumenten aus dem Demeter Bereich im Winter eine Charta für Assoziatives Wirtschaften entwickelt und unterzeichnet. Diese Selbstverpflichtung soll ein Schritt zu einer Wirtschaftsweise sein, die eine ganzheitliche Entwicklung im Hinblick auf kommende Generationen ermöglicht, die Erde als lebendigen Organismus berücksichtigt und die tatsächlichen Bedürfnisse aller Menschen erfüllt. Kern der Charta sind Gespräche zu Vereinbarungen zwischen allen Beteiligten.

Der Demeter-Blog wird verfasst von Michael Olbrich-Majer, Redakteur der Fachzeitschrift Lebendige Erde.

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