Bio-Getreidesorten auf dem Prüfstand

Der Getreidezüchter von heute hat’s nicht leicht: Extreme Wetterlagen und neue Krankheiten bringen einen unberechenbaren Mix an Anforderungen mit sich, denen junge Züchtungen standhalten sollen. Bis eine neue Getreidesorte zum Abschluss gebracht ist und in den Handel kommt, vergehen durchschnittlich bis zu 15 Jahren – eine Gegebenheit, welche die Aufgabe der Züchter zudem erschwert.

Den Erfolg neuer Getreidesorten überprüft jährlich das Landwirtschaftliche Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg als neutrale Prüfstelle an insgesamt fünf Standorten in Baden-Württemberg: Karlsruhe-Grötzingen, Kleinhohenheim, Crailsheim, Maßhalderbuch und Emmendingen. Die Ergebnisse dienen Öko-Landwirten als unabhängige Orientierung beim Einkauf von Saatgut.


Die Besichtigungen zweier Öko-Landessortenversuche finden in der kommenden Woche statt:

• am 26. Juni 2017 um 19 Uhr in Kleinhohenheim (70599) und
• am 27. Juni 2017 um 19.30 Uhr in Crailsheim-Beuerlbach (74564) statt.


Landwirte, Journalisten und interessierte Endverbraucher sind herzlich zu den Veranstaltungen willkommen.

Besonders viele Getreidesorten im Versuch 2017 sind biodynamische Züchtungen. Generell haben sich biodynamische Züchtungen in den letzten Jahren besonders in Süddeutschland stark verbreitet. Besonders beim Weizen zeigten sie ihre Stärken in der Backqualität und in der Widerstandskraft gegenüber Krankheiten.

Sind Vielliniensorten zukunftsfähig?
Seit 2016 neu im Versuch sind sogenannte Vielliniensorten. Diese Mischungen aus verschiedenen Zuchtlinien sind widerstandsfähiger gegenüber ungünstigen Umwelteinflüssen und dem daraus resultierenden Krankheitsdruck.

Dr. Hartmut Spieß ist Züchter biodynamischer Sorten und hat 2016 zwei solcher Vielliniensorten eingebracht. Diese sind momentan im zweiten Jahr im Versuch. Das Ergebnis von 2016 zeigte noch keine Besonderheiten: Im Durchschnitt waren diese neuen Sorten im Vergleich nicht besser und nicht schlechter. Die diesjährigen Besichtigungen werden hoffentlich genauer zeigen, was sich Landwirte von den Vielliniensorten erwarten können.

Generell sind die Probleme der Vorjahre auch die des aktuellen Jahres: Extreme und unberechenbare Wetterlagen prägen die schweren Bedingungen für die Getreidezüchter.

Einladung zu Besichtigungen der Öko-Landessortenversuche 2017

Welche Bio-Sorten halten den Qualitätsansprüchen von Landwirten, Bäckern und Konsumenten stand? Welche Züchtungen sind besonders frostbeständig und krankheitsresistent? Werden die neuen Vielliniensorten den Anforderungen der Zukunft gerecht? Landwirte, Journalisten und interessierte Endverbraucher sind herzlich willkommen, um sich gemeinsam mit den Experten direkt an den Versuchsfeldern ein Bild zu machen:

• 26. Juni 2017 um 19 Uhr in Kleinhohenheim (70599)
Vorstellung der Sorten durch die biodynamischen Züchter Peter Kunz, Dr. Bertold Heyden und Dr. Hartmut Spieß. Versuchsfeld-Führung: Silvia Koch, Universität Hohenheim und Erhard Gapp, Bioland-Beratung.
Adresse: Versuchsstation für Öko-Landbau, Kleinhohenheim 1, 70599 Stuttgart-Schönberg

27. Juni 2017 um 19.30 Uhr in Crailsheim-Beuerlbach (74564)
Vorstellung der Sorten durch Reiner Schmidt vom Beratungsdienst Ökolandbau Schwäbisch Hall e.V. und den biodynamischen Züchtern Peter Kunz, Dr. Bertold Heyden, Dr. Hartmut Spieß. Treffpunkt um 19.30 Uhr direkt am Versuchsfeld zwischen Bahnlinie und Beuerlbach (s. auch Wegbeschreibung anbei).

Die Öko-Landessortenversuche des Landwirtschaftlichen Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg und der Beratungsdienste Ulm und Schwäbisch Hall bestehen seit über 20 Jahren.

Weitere Infos und Anmeldung für alle oben genannten Veranstaltungen
Reiner Schmidt, Beratungsdienst Ökolandbau Schwäbisch Hall e. V.
Eckartshäuserstr. 41, 74532 Ilshofen
Tel.: 07904-941749, Fax: 07904-942025
E-Mail: RSchmidt@bio-beratung.de

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