Potenzialentfaltung, gemeinsame Entwicklung und Kulturimpulse

Um die Biodynamische Wirtschaftsweise weiterzuentwicklen und gut für die Zukunft aufzustellen, sind die Ausbildung von Nachwuchs und Weiterbildungen essentiell. Für diese wichtige Aufgabe sind gute Trainer*innen unabdingbar. Vertreter*innen von Aus- und Weiterbildungsinitiativen trafen sich vom 7. – 9. November in Dornach zu einer Konferenz. Das Ziel: sich weltweit gegenseitig stärkend wahrzunehmen und daraus für die konkreten Aus- und Weiterbildungsimpulse vor Ort zu schöpfen.

Die rund 80 Teilnehmenden aus 27 Ländern spannten inhaltlich dabei ein weites Spektrum auf. Von der Bauernhofpädagogik bis hin zur mehrjährigen biodynamischen Berufsausbildung. Von Einführungskursen für Betriebe, Hobbygärtner und Verbraucher, und auch Mitarbeiter im Naturkost- und Lebensmittelhandel, bis hin zu Vertiefungskursen in der Boden- und Präparatearbeit, zum Biodyn. Weinbau auf Hochschullevel oder der Ausbildung der biodynamischen Züchter*innen.

Der Mensch im Mittelpunkt

Im Mittelpunkt der Bildungsarbeit steht dabei jedoch immer der Mensch, der sich als lernender Mensch auf ein neues Terrain begibt. Im Klang der Sprachen, im Zuhören und in dem Weg, sich aufeinander einzulassen, wurde immer wieder deutlich, wie stark der biodynamische Impuls ein gesellschaftsverändernder Impuls ist und wie stark der Einzelne darin gefordert und getragen ist.

Voices of the world, voices of biodynamic trainings

Das Anliegen, sich gegenseitig in der Verschiedenheit bzw. in der Individualität wahrzunehmen, und das Anliegen, in der Vielfalt der speziellen Situationen lokaler Initiativen die gemeinsamen Anliegen und den gemeinsamen Impuls zu kristallisieren, gab der Konferenz den Rahmen. Mit einer Art Mapping stellten sich die Teilnehmenden als Globus auf, der Wochenspruch erklang in etwa 10 verschiedenen Sprachen, sogenannte “Voices of the world - voices of biodynamic trainings” stellten mit Kurzbeiträgen Initiativen vor – zum Teil live, zum Teil per Videoübertragung, im Weltcafé wurde sich zu Fragen der methodischen Herangehensweisen, der Balance von Information, Wissen und Fähigkeiten ausgetauscht. Konkrete Fragen wurden in mehrteiligen Workshops bearbeitet, wie bspw. “wie halte ich die Aufmerksamkeit von Teilnehmenden”, “wie gestalte ich Prozesse der Verinnerlichung”, aber auch Fragen auf der Ebene von Initiativen, die neu starten und sich Know-How, Finanzierung, eigenes Netzwerk, Arbeitsmaterial etc. erschließen müssen, bis hin zu der konkreten Frage, wie eine international aufgestellte Train-the-Trainer Ausbildung oder eine Akkreditierung von Initiativen sinnvoll gestaltet werden kann.

Wissen aus der Praxis

Dass im Biodynamischen die Aus- und Weiterbildung nahezu durchweg von Landwirtinnen und Landwirten – und nicht von speziell ausgebildeten pädagogischen Kräften – gemacht wird, mag eine Besonderheit sein. So wird vor allem Wissen weitergegeben und es werden Fähigkeiten erlernt, die aus der Praxis kommen. Bekräftigend daher die Impulsreferate von Jean-Michel Florin zur Frage des Rythmus, von Florian Osswald zur Frage des Reifens und von Helen Van Zyl aus Südafrika zur Frage des Umfeldes, in dem sich Initiativkraft und Potenziale entfalten.

Die Konferenz lebte aus Momenten, des sich aufeinander einlassen und zuzuhören. Das Interesse am Biodynamischen erwacht weltweit und die Frage danach, wie das Biodynamische erlernt werden kann, ist weltweit präsent. So gilt der Dank der Landwirtschaftlichen Sektion des Goetheanums und Demeter International für die Ausrichtung der Konferenz. Dank gilt den Stiftungen und Unternehmen ob der Ermöglichung von Reisestipendien und Dank gilt dem Leitungs- und Vorbereitungsteam mit Sarah Sommer Petra Derkzen Jean-Michel Florin, Alysoun Bolger, Simone Helmle, Elisabeth Bach.