Wir trauern um einen Meister der Biodynamischen Präparate

© Heinrich Heer

Pierre Masson ist tot. Der aus Frankreich stammende Experte für biodynamische Präparate starb am 22. Juli im Alter von 73 Jahren. Pierre Masson hielt noch in diesem Jahr den Hauptvortrag zu den Biodynamischen Präparaten bei der landwirtschaftlichen Tagung in Dornach. Darin ließ er die anthroposophische Gemeinschaft an seiner langjährigen Erfahrung teilhaben und teilte sein tiefes Verständnis von den Biodynamischen Präparaten.

Pierre Masson bei der Landwirtschaftlichen Tagung 2018 (Bild: Verena Wahl)

Begonnen hatte seine landwirtschaftliche Laufbahn als Berater in der Offizialberatung. Im Aufbruch der 68er Jahre zog es ihn und seine Frau Florence aufs Land. Am Biodynamischen Landbau gefiel ihm direkt zu Anfang das Konzept des autonomen, von Saatgut- und Chemiekonzernen unabhängigen Betriebs. Auf den zweiten Blick befasste er auch sich mit der anthroposophischen Dimension hinter der biodynamischen Landwirtschaft. Über zwanzig Jahre gestalteten seine Frau und er einen sehr vielseitigen Hof in Burgund. Schnell faszinierten Pierre Masson die Biodynamischen Präparate. Auch mit Hilfe von Florence, die Ärztin ist und sich mit Homöopathie und anthroposophischer Medizin befasst, entwickelte er für dieses Herzstück der biodynamischen Landwirtschaft ein tiefes Verständnis. Für Masson waren die Präparate Heilmittel für die Erde, die enorme Wirkungen entfalten können, wenn sie mit handwerklicher Präzision hergestellt werden.

Zunächst baute Masson im Rahmen des Mouvement de culture biodynamique, dem Biodynamischen Verein in Frankreich, einen Präparatedienst auf. Später gründete er mit seinem Sohn Vincent ein Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen, das sich dann auch vielseitiger Praxisforschung widmete. Als biodynamischer Berater hat sich Pierre Masson weit über Frankreich hinaus einen Namen gemacht. In seinen vielen Veröffentlichungen spielte immer auch die praktische Handhabbarkeit eine wichtige Rolle.

Im Vorstand des Mouvement de culture biodynamique und von Demeter trug Pierre Masson viele Jahre Verantwortung und setzte sich hier insbesondere für die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Herstellung der Präparate ein.

Bild: Johanna Schönfelder

Mehr als drei Jahre konnte er seinem Knochenkrebsleiden mit Hilfe von anthroposophischer Medizin trotzen. Dies ermöglichte ihm, an ihm wichtigen Fragen weiterzuarbeiten, eine umfassende Studie zur Wirkung des Ostens und des Westens als Grundlage zur Entwicklung eines Weges zur Regeneration der Rebe vorzulegen und seinen großen Vortrag für die landwirtschaftliche Tagung 2018 fertigzustellen.

"Seine Schaffenskraft, sein Forschergeist und seine bedingungslose Begeisterung werden uns im Gedächtnis bleiben und uns motivieren, an und mit den Biodynamischen Präparaten intensiv weiterzuarbeiten", so Christoph Simpfendörfer, Generalsekretär von Demeter-International.