Die Demeter-Gemeinschaft trauert um Sekem-Gründer Ibrahim Abouleish

Ibrahim Abouleish, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Sekem-Initative in Ägypten, ist gestern im Alter von 80 Jahren verstorben. Die Demeter-Gemeinschaft trauert um den Pionier der biodynamischen Bewegung in Ägypten. „Mit Ibrahim Abouleish verlieren wir einen großen Visionär und Mittler im Dialog der Kulturen“, so Demeter-Vorstandssprecher Alexander Gerber. „Er hat einen großartigen Beitrag zur Demeter-Landwirtschaft in Ägypten geleistet und das Land nachhaltig geprägt.“

Für seine Leistungen wurde Abouleish mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem alternativen Nobelpreis (Right Livelihood-Award). Die Sekem-Initiative ist eine lebendige Gemeinschaft aus mittlerweile 1700 Menschen aus verschiedenen Kulturen, die Hand in Hand daran arbeiten, die Vision von SEKEM zu verwirklichen.

Geburtsstunde von Sekem

1937 geboren in Ägypten, arbeitete Ibrahim Abouleish nach einem Studium in Graz als Leiter in der medizinischen Forschung. In Europa lernte er die anthroposophische Philosophie, Kunst und Kultur kennen, die seine Vision von Sekem entscheidend prägte.

Nachdem Abouleish nach einem Besuch in seinem Geburtsland in Ägypten mit den Problemen des Landes konfrontiert wurde – Armut, Überbevölkerung, Umweltverschmutzung – entschloss er sich zu handeln. Die Wüste fruchtbar machen – mit dieser Vision kaufte Abouleish 70 Hektar Wüstenland nordöstlich von Ägyptens Hauptstadt Kairo. Mit Methoden der biodynamischen Landwirtschaft machten Abouleish und seine Helfer den Wüstenboden fruchtbar und kultivierten entgegen aller Widerstände unter anderem Obst, Gemüse, Kräuter und Baumwolle. Zur Weiterverarbeitung der Erzeugnisse wurde Sekem, was so viel heißt wie „Vitalität der Sonne“, gegründet. Unter dem Dach von Sekem entstanden weitere Tochterfirmen für  verschiedene Produktsparten.

Ganzheitlicher Ansatz

Mit Sekem verfolgte Abouleish einen ganzheitlichen, anthroposophischen Ansatz und stellte sich in den Dienst der Gesellschaft. Deshalb werden von einem Teil des Profits verschiedene Bildungseinrichtungen finanziert, die alle auf eine ganzheitliche und nachhaltige Entwicklung des Menschen ausgerichtet sind: eine Schule, ein Berufsausbildungszentrum, eine Kunsthochschule und und schließlich die Heliopolis Universität für Nachhaltige Entwicklung. Ein medizinisches Zentrum, behandelt die SEKEM Mitarbeiter und die umliegenden Einwohner.