Durchstarten mit dem Kurs „Existenzgründung und Unternehmensentwicklung“

„Jetzt weiß ich für mich, wie ich mein Unternehmen entwickeln möchte“. Nach dem halbjährigen Kurs „Existenzgründung und Unternehmensentwicklung“, der in einer Abschlusspräsentation und einem persönlichen Entwicklungsgespräch mündete, fühlen sich die sieben Unternehmer*innen bereit mit dem eigenen Unternehmen durchzustarten. Beim mehrtägigen Modul zur Unternehmensführung und dem anschließenden Abschlusstag des Kurses stellten alle Teilnehmer*innen ihr Unternehmen und ihre aktuellen Entwicklungsthemen den Studierenden der Landbauschule Dottenfelderhof sowie einer Runde von Menschen vor, die den Kurs mit begleitet haben.

Kurs hilft, das eigene Unternehmen weiterzuentwickeln

In insgesamt fünf Modulen – ein Online-Seminar zum Auftakt des Kurses, drei Präsenzseminare und dem Abschlusstag – entstehen viele Anregungen, mit denen die Teilnehmer*innen ihr eigenes Unternehmen weiterentwickeln. „Das Eigentliche geschieht ja zwischen den Modulen, wenn sich bspw. Pachtverhandlungen klären, das Miteinander mit den Kunden besser gelingt oder es auch zu einem neuen Projekt kommt in der Übergabesituation, dieses aber viel klarer und ruhiger angenommen wird“, fasst Uwe Greff, Kursleiter und Geschäftsführer der BioBoden Genossenschaft zusammen. Bevor es hieß „Durchstarten“ oder „Los geht‘s“, so wie der Abschlusstag des Kurses überschrieben ist, fand das das dritte Präsenzmodul zu Fragen nach der Unternehmensführung statt. „Ich empfinde eine große Dankbarkeit, diesen Kurs zu leiten. Was wir in den Modulen bearbeiten, stößt Entwicklungen in den Unternehmen an, viel mehr aber hebt es Entwicklungen der einzelnen Persönlichkeiten hervor, die uns selbst in der Tragweite überraschen, so reif und so weitgehend ist dies,“ so Simone Helmle, Kursleiterin und Leiterin der Demeter Akademie.

„Der Kurs hat mich durch das letzte halbe Jahr getragen,“ so eine der Teilnehmerinnen, die dabei ist einen Hof von einem Landwirt zu übernehmen. So wie sich die Charaktere der Gründer*innen unterscheiden, so unterschiedlich gehen sie auch an die Gründungen und an die unternehmerischen Fragen heran. Zum Grundkonzept des Kurses gehört, sich diese Unterschiede bewusst zu machen und offenzulegen, welche Fähigkeiten und offenen Fragen sich dahinter verbergen. „Geübt haben wir uns im Sozialen, wir haben uns intensiv zugehört. Wir haben Fragen bekommen, die uns hinführten zu den Stellen, die mir selbst verborgen sind. Das geht ganz schön an die Substanz, doch es bringt sehr viel Klarheit in die ökonomischen und sozialen Baustellen meines Vorhabens,“ so eine andere Teilnehmerin zu der Frage, was für sie den Kurs ausgemacht hat.

Nähe zu Verbraucher*innen steht im Vordergrund

Im Mittelpunkt des dritten Präsenzseminares standen Fragen zum Thema „Führen“. Dabei ging es um Führungsstile, Mitarbeitergespräche, Teamsituationen und Selbstführung. Am Vorabend zum Abschlusstag überraschte eine unerwartete Perspektive auf das Thema. Frithjof Vollmer am Kontrabass, begleitet von Hsiao-Yen am Flügel, zog die Gruppe mit Klängen aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert in den Bann. Die Musiker erläuterten in Einführungen der Stücke jeweils, wie sich in der Musik Partnerschaft, Vertrauen und Themen entwickeln.

Von der Zukunft her zu denken und das Unternehmen in der Gegenwart für eine Landwirtschaft zu entwickeln, die Vorbild ist, ist in den Gründungssituationen manchmal schwer vorstellbar. Ist doch all das, was im Alltag bewältigt werden möchte, in gewisser Weise auch überwältigend. Dabei geht es um den Unterhalt der mitunter sehr alten Gebäude, Pachtverträge und Eigentum, Einkommens- und Arbeitskonstellationen. Bildlich im Raum standen diese Herausforderungen, als die Teilnehmer*innen ihre Vorhaben nicht nur in den letzten Kurstagen, sondern auch während eines eigenen Abschlusstages den Gästen und Kursbegleitern aus dem Umfeld des Demeter e.V. und der Landbauschule Dottenfelderhof vorstellten. Der Raum füllte sich dabei mit Herzblut, Willenskraft und der Sehnsucht nach einem Hof, in dem der Ort und die Menschen zueinander passen und sich der Hof mit dem sozialen, landschaftlichen und wirtschaftlichem Umfeld verwebt. Ob mit Abokisten, Hofladen, Hofbäckerei oder Käserei, robusten Puten für die Haltung in kleinen Herden oder Solidarischer Landwirtschaft (CSA). In allen Konzepten ist dabei die unmittelbare Nähe zu den Verbraucher*innen tragend. „Fachwissen ist ausreichend vorhanden und weit verfügbar. Zuhörer zu haben, mit Fragen zu arbeiten, am konkreten Betriebsgeschehen zu lernen und dabei auf die Unterstützung von Referenten und Kursbegleitern zurückgreifen zu können, macht die Arbeitsweise des Kurses aus,“ betont Uwe Greff, der mit der BioBoden Genossenschaft in diesem Feld unterwegs ist.

Ein Dank gilt den Projektträgern – der Landbauschule Bodensee, der Landbauschule Dottenfelderhof, dem Öko-Junglandwirtenetzwerk, der BioBoden Genossenschaft und dem Demeter e.V. mit Demeter Akademie. Ein Dank gilt allen Referenten des Kurses und den Gästen des Abschlusstages, den Teilnehmer*innen und den Gastgebern auf den gastgebenden Höfen in Überlingen, in Endeholz und in Bad Vilbel. Dank gilt der Unterstützung durch die Stiftungen Berneburg und Evidenz, die Zukunftsstiftung Landwirtschaft, die Mahle Stiftung, die GLS Treuhand, die Software AG Stiftung, die landwirtschaftliche Rentenbank und Biobodengenossenschaft.

Nach dem Kurs ist vor dem Kurs, bewerben Sie sich jetzt! Der nächste Kurs „Existenzgründung & Unternehmensentwicklung“ beginnt im September 2019. Geleitet wird auch dieser Kurs von Simone Helmle und Uwe Greff. Information, Bewerbung und Kontakt: Simone Helmle, akademie@demeter.de