Praktische Denkanstöße im Einführungskurs

Vom 20. – 22. Januar, sowie vom 25. – 27. Januar hat erstmals der bundesweite Einführungskurs der Demeter Akademie als online-Kurs stattgefunden. Zweimal 2 ½ Tage online, dazwischen ein freies Wochenende, da kommt etwas in Bewegung! Kurzweilig, Zeit zum Durchatmen, Impulse für die eigene Praxis, so die durchweg positive Resonanz der 18 teilnehmenden Landwirt*innen.

An dem Kurs haben 18 Landwirt*innen teilgenommen. Das jeder auf seinem Hof war, brachte das Kursteam auf die Idee, dass sich die Teilnehmenden gegenseitig die Höfe zeigten. Ein Hofrundgang zu zweit mit Videotelefonat, eine Kurzvorstellung des Hofes, der mit einer Frage aus dem Komplex Hoforganismus verbunden wurde im Plenum, in einer dritten Form als Praxisreferat aus Fragen zur Handhabung der Bodenpflege, Fruchtfolge oder Tierhaltung und all dies verbunden durch eine halbtägige Textarbeit zum zweiten Vortrag des landwirtschaftlichen Kurses. Ergänzend zu den Beiträgen der Teilnehmer*innen schließlich jeden Tag ein längerer Gastvortrag, in denen es um Fragen von Landwirtschaft und Klimaschutz, Hoforganismus, -individualität und -entwicklung ging, ein Blick in die Wirtschaftsbeziehung und Überblick sowie Forschungsergebnisse zur Präparatearbeit. Der intensive, themenbezogene Austausch zwischen den Teilnehmenden machte den Kurs nicht nur kurzweilig, sondern es entstanden individuelle Impulse zur Hofentwicklung, sowie Aufmerksamkeit für die Dinge die im Alltag oft zu kurz kommen. Genannt seinen stellvertretend Achtsamkeitsübungen und Meditation, eurythmische Übungen, Draußen stehen und schauen, Pflanzenbeschreibungen oder das gemeinsame Lesen des Wochenspruches zu Beginn des Tages. „Wir machen eine Landwirtschaft, die bis zu den Sternen reicht!“  So eine Handnotiz aus dem Abschluss des ersten Kurstages, die stellvertretend für die intensive und bewegende Arbeitsstimmung steht.

Digitaler Einführungskurs – wie macht man das?

Erstmals wurde von der Demeter Akademie ein Einführungskurs für Umstellungsbetriebe durchgeführt, der nicht für alle zusammen auf einem Hof stattgefunden hat. Eine Herausforderung, dies zu denken, eine Herausforderung dies zu konzipieren und zu leiten. Die Frage, welche Inhalte ein solcher Kurs haben soll, ist dabei vielleicht sogar die einfachste Frage, denn neben Wissensvermittlung geht es vor allem um Erkenntnis, Zugang zum landwirtschaftlichen Kurs, Zugang zur Anthroposophie, Beziehung zu den Präparaten, eine Idee zu erlangen von Hoforganismus und Hofindividualität. Fragen also, die immer einen Teil Wissen und Information umfassen, die etwas mit Können und Fähigkeiten zu tun haben und die zugleich etwas mit Hingabe, Wahrnehmungsfähigkeit und Empfindsamkeit, die aus dem Herzen kommt, zu tun haben. Und das alles nun online?

Der Kurs ist konzipiert für landwirtschaftliche Umstellungsbetriebe. Die Vorstellung, den ganzen Tag am Computer zu sitzen zunächst wenig einladend. Doch mit der Mischung und der gegenseitigen Inspiration durch die jeweils eigene Praxis, entstand schnell eine vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre. Da tut es gut, am Abend noch den Stall zu machen oder Brot zu backen, mit dem Partner über einen Vortrag zu reden, der gemeinsam gehört wurde oder beim Mittagessen über Momente aus dem Kursgeschehen zu berichten.

Geleitet wurde der Kurs von Simone Helmle, Leiterin der Demeter Akademie und Michael Werner, Vitaleurythmist und Organisationsentwicklung, sowie Reto Ingold, Berater der Biodynamic Federation Demeter International und Erhard Gapp, Berater der Demeter Beratung. Der nächste bundesweite Kurs in diesem Format beginnt am 24. Februar 2021.