Achtung: Konzentration

Konzentration ist eine prima Sache, und es ist ärgerlich genug, wenn sie abschweift, obwohl doch eigentlich ein Blog geschrieben sein will. Immer mehr Konzentration der Märkte, wenn es um unsere Lebensmittel geht, ist aber – bedenklich zumindest.

Amazon hat WholeFoods gekauft, einen Naturkostwarenhandel mit insgesamt 461 Supermarktfilialen in den USA, Kanada und Großbritannien, mit einem Jahresumsatz von über 13 Milliarden Euro. Der weltweit agierende Online-Händler Amazon will Bio günstig für alle anbieten. Konsequenzen für die Bauernhöfe, die Angestellten im Handel und letztlich für die Qualität der Produkte werden sich längerfristig zeigen. Noch näher an den Wurzeln unserer Nahrungskette setzt die geplante Übernahme von Monsanto durch Bayer an: Noch mehr Macht über das Saatgut, noch mehr Einfluss auf die Ernährungspolitik wird befürchtet. Immerhin hat die EU Kommission Bedenken angemeldet und prüft den Fall weiter.

Alternative Netzwerke aufzubauen wird da immer dringender: Beziehungen zwischen Erzeuger*innen und Verbraucher*innen herstellen, Bürger*innen daran teilhaben lassen, wie das Land in ihrer Umgebung bearbeitet wird und welche Lebensmittel dabei herauskommen, faire Preise für alle Beteiligten: Damit befassen sich glücklicherweise in aller Welt viele Initativen vor Ort. Interessant ist es, auch hier über den Tellerand zu schauen: Wussten Sie, dass Japan mit den „Teikei“ ein umfassendes Netzwerk von solidarischen Landwirtschaften hat?

von Antje Kölling, Leiterin Politik und Öffentlichkeitsarbeit beim Demeter e.V.

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